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Analyse zum "Super Tuesday": Joe Biden übertrifft alle Erwartungen


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Erkenntnisse des "Super Tuesday"
Eine große Überraschung und ein klarer Verlierer

Eine Analyse von Fabian Reinbold, Los Angeles

Aktualisiert am 04.03.2020Lesedauer: 2 Min.
Joe Biden spricht in Los Angeles.Vergrößern des Bildes
Joe Biden spricht in Los Angeles. (Quelle: Marcio Jose Sanchez/ap)
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Noch wird ausgezählt, doch für Joe Biden wird der "Super Tuesday" zum Triumph: Er gewinnt eine Mehrzahl der 14 Bundesstaaten – und ist nun der größte Widersacher des linken Bernie Sanders.

Die Demokraten in 14 US-Bundesstaaten haben am "Super Tuesday" ihren Favoriten für das Präsidentenamt gekürt. Kein Tag im US-Vorwahlprozess ist derart bedeutend. Noch wird in den wichtigen Staaten Kalifornien und Texas ausgezählt, deshalb steht noch nicht fest, welcher Kandidat am Ende wie viele Delegiertenstimmen bekommen wird. Trotzdem brachte der "Super Tuesday" wichtige Erkenntnisse in Bezug auf die drei Hauptkandidaten.

Der große Gewinner: Der lange Wahlabend begann für Joe Biden bereits mit lauter guten Nachrichten: Der frühere Vizepräsident gewann die wichtigen Bundesstaaten Virginia, North Carolina und Alabama so deutlich, dass er aufgrund der Prognosen unmittelbar nach Schließung der Wahllokale zum Sieger ausgerufen wurde. Dass er zudem noch Staaten wie Massachusetts, Minnesota und Texas gewinnen würde, damit hatten die wenigsten Beobachter gerechnet.

So hat der 77-Jährige die Dynamik im Rennen der Herausforderer Donald Trumps binnen weniger Tage auf den Kopf gestellt. Biden galt vor Kurzem noch als gescheitert, weil er in den ersten Vorwahlen im Februar Niederlagen einstecken musste.

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Nach Bidens überraschend deutlichem Sieg in South Carolina gaben andere moderate Kandidaten auf und versammelten sich hinter Biden. Von diesem Rückenwind in letzter Minute hat Biden eindeutig profitiert. Er holte nach ersten Analysen vor allem die Stimmen der älteren, der schwarzen und der moderaten Wähler der Demokraten. Das ist eine mächtige Wählerkoalition.

Interessieren Sie sich für die US-Wahl 2020? Unser Washington-Korrespondent Fabian Reinbold schreibt über seine Arbeit im Weißen Haus und seine Eindrücke aus den USA unter Donald Trump einen Newsletter. die dann einmal pro Woche direkt in Ihrem Postfach landet.

Der kleine Gewinner: Bernie Sanders hatte nach allen Zahlen vor diesem Wahlabend vorn gelegen – bei den bislang gewonnenen Delegiertenstimmen sowie in den Umfragen der wichtigsten Staaten Kalifornien und Texas. Vor wenigen Tagen noch war es möglich, dass Sanders der Konkurrenz am "Super Tuesday" komplett enteilt. Doch so gut der Wahlabend für Biden begann, so schlecht waren die Nachrichten für Sanders. Er gewann zwar seinen Heimatstaat Vermont, dazu Colorado und Utah, doch in Staaten wie Virginia hatte er sich ebenfalls Hoffnungen auf den Sieg gemacht, die schnell zerbarsten. Er holte vor allem Stimmen junger Wähler sowie der Wählergruppe der Latinos, deshalb hat er gute Chancen auf Kalifornien, wo er laut den Hochrechnungen führt – und voraussichtlich sehr viele Delegiertenstimmen für den Parteitag einsammeln wird. Doch ursprünglich hatte sich der linke Senator viel mehr ausgerechnet.

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Der Verlierer: Mit großer Spannung war Mike Bloombergs Eintritt in das Rennen erwartet worden. Er hatte die ersten vier Vorwahlen im Februar ausgesetzt. Der Multimilliardär hatte wie kein zweiter in die "Super Tuesday"-Bundesstaaten investiert. Knapp 500 Millionen Dollar zahlte er aus eigener Tasche. Das Ergebnis fiel äußerst mau aus: Bloomberg gewann zwar im winzigen Überseegebiet Amerikanisch-Samoa, doch in den großen Staaten wie Virginia oder Alabama, wo er sich Hoffnungen auf den Sieg gemacht hatte, landete er laut den Hochrechnungen nur auf Platz drei hinter Sanders und Biden. Die immensen Investitionen haben sich nicht ausgezahlt – nun wird der Druck auf den früheren New Yorker Bürgermeister steigen, aus dem Rennen auszuscheiden.

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