"Halten uns in voller Bereitschaft" Hisbollah droht Israel mit Beteiligung am Krieg
Israel wird vom Terror der islamistischen Hamas härter getroffen als je zuvor. Nun droht eine weitere Terrororganisation damit, sich in den Krieg einzuschalten.
Droht Israel eine zweite Front? Die libanesisch-schiitische Terrororganisation Hisbollah hat am Freitag verkündet, darauf vorbereitet zu sein, dem Krieg gegen Israel beizutreten.
Der stellvertretende Chef der Hisbollah, Scheich Naim Kassim, warb auf einer Pro-Hamas-Demonstration in Libanons Hauptstadt Beirut für den "Plan und die Vision" seiner militanten Gruppe, die Hamas verstärkt zu unterstützen und in die Kämpfe einzugreifen.
"Eure Schlachtschiffe interessieren uns nicht"
Wie das libanesische Nachrichtenportal Naharnet berichtet, betonte Kassim, keine Angst vor den Warnungen der USA zu haben. Demnach sagte der Hisbollah-Führer in seiner Rede zu den Menschenmassen: "Wir in der Hisbollah tragen zur Konfrontation bei – und wir werden im Rahmen unserer Vision und unseres Plans dazu beitragen." Man verfolge die Schritte des Feindes. "Wir halten uns in voller Bereitschaft und wenn die Zeit für eine Aktion gekommen ist, werden wir sie durchführen. Die Hisbollah kennt ihre Pflichten", so Kassim weiter.
An die USA richtete der Hisbollah-Führer den Angaben nach diese Worte: "Wenn ihr bettelt, uns nicht in den Kampf einzumischen, wird uns das nicht betreffen. Eure Schlachtschiffe interessieren uns nicht und eure Erklärungen machen uns auch keine Angst." Kassim bezog sich dabei auf den Flugzeugträger "USS Gerald R. Ford", den die USA wenige Tage nach dem Hamas-Angriff am 7. Oktober im Mittelmeer stationiert hatten.
Schusswechsel zwischen Israels Militär und dem Libanon
Die Hisbollah, die eine bedeutende politische Macht im Libanon innehat und vom Iran unterstützt wird, hatte in der vergangenen Woche wiederholt den Angriff der Hamas auf Israel gelobt und ihre entschiedene Unterstützung für die Palästinenser bekundet. Der Libanon grenzt im Norden an Israel und betrachtet Israel offiziell als Feindesstaat.
Das israelische Militär hatte laut eigenen Angaben am frühen Samstagmorgen die radikale Hisbollah-Miliz im Südlibanon beschossen. Man habe mit der Aktion auf das "Eindringen nicht identifizierter Flugobjekte nach Israel" und den Beschuss einer israelischen Drohne reagiert, erklärte das Militär.
Auch in anderen überwiegend islamisch geprägten Ländern wie Ägypten, Jordanien, dem Irak, Pakistan oder dem Jemen wurde für die Rechte der Palästinenser demonstriert. So schwenkten bei landesweiten Kundgebungen Demonstranten in Pakistan palästinensische Flaggen und skandierten Protestslogans gegen Israel, wie auf Fernsehbildern zu sehen war. Der Vorsitzende der einflussreichen islamistischen Partei Jamaat-e-Islami, Sirajul Haq, sagte vor aufgebrachten Anhängern in der Millionenstadt Lahore: "Wir sind zu jedem Opfer bereit und werden weiterhin die muslimischen Brüder und Schwestern in Palästina unterstützen."
- naharnet.com: "Hezbollah says 'prepared' for action against Israel when time comes" (englisch)
- Material der Nachrichtenagenturen Reuters und dpa