Folge des Afghanistan-Konflikts EU-Staaten fürchten neuen Andrang von Migranten
Tausende Afghanen versuchen derzeit, ihr Land auf der Flucht vor den Taliban zu verlassen. Die Situation besorgt auch fünf Mittelmeerstaaten der EU. Erste Vorbereitungen werden bereits getroffen.
Die EU muss aus Sicht von fünf EU-Mittelmeerstaaten dringend über einen möglichen neuen Flüchtlingszustrom wegen der Lage in Afghanistan beraten. Dies fordern Griechenland, Italien, Spanien, Malta und Zypern, die in den vergangenen Jahren die meisten Migranten – auch aus Afghanistan – empfangen hatten.
Es müsse über "mögliche Auswirkungen auf die Migration in den Erstaufnahmeländern und in der Europäischen Union" beraten werden, hieß es in einem Brief dieser fünf Staaten an die slowenische EU-Ratspräsidentschaft, die am späten Sonntagabend in Athen veröffentlicht wurde. Die Innenminister der EU sollen am 18. September per Videokonferenz tagen.
Griechen überprüfen neue Grenzzäune
Griechische Medien berichteten am Montag, Griechenland habe bereits erste Maßnahmen angesichts eines möglichen Zustromes von Migranten aus Afghanistan getroffen. Hochrangige Militärs hätten den Werdegang des Baus von Zäunen an seichten Stellen des griechisch-türkischen Grenzflusses Evros (türkisch: Meric) geprüft, berichtete der Nachrichtensender Real FM.
Die Lage auf den griechischen Inseln im Osten der Ägäis hat sich jedoch weiter entspannt. Erstmals seit Jahren leben nach Angaben des Athener Migrationsministeriums in und um die Camps der Inseln Lesbos, Chios, Samos, Leros und Kos weniger als 6.000 Menschen. Noch vor zwei Jahren waren es mehr als 42.000 Menschen. Die griechische Küstenwache hatte in den vergangenen Monaten die Kontrollen in den Meerengen zwischen diesen Inseln und der Türkei verschärft.
- Nachrichtenagentur dpa