Konfrontationen halten an Palästinenser im Westjordanland getötet
Im besetzten Westjordanland halten die gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Palästinensern und der israelischen Armee weiter an. Nun hat der Konflikt ein weiteres Todesopfer gefordert.
Ein 38 Jahre alter Mann ist nach palästinensischen Angaben bei Konfrontationen mit der israelischen Armee im besetzten Westjordanland getötet worden. Wie das palästinensische Gesundheitsministerium am Freitag mitteilte, wurde der Mann von einer Kugel in der Brust getroffen und "in kritischem Zustand" in ein Krankenhaus in der Stadt Nablus eingeliefert. Dort sei er seinen Verletzungen erlegen.
Nach palästinensischen Angaben ist der Mann bereits der sechste Tote seit Mai bei Protesten gegen den Siedlungsaußenposten Eviatar in der Nähe der Palästinenserstadt Nablus. Dort kommt es regelmäßig zu Konfrontationen mit der israelischen Armee.
Konflikt um Eviatar
Eviatar sollte nach Medienberichten ursprünglich geräumt werden, weil es auch nach israelischen Maßstäben illegal gebaut wurde. Das nahe gelegene palästinensische Dorf Beita erhebt Anspruch auf das Land.
Ende Juni einigten sich demnach die Siedler mit der neuen Regierung unter Ministerpräsident Naftali Bennett darauf, die rund 50 mobilen Häuser friedlich zu räumen. Die Regierung sagte im Gegenzug zu, die Möglichkeit zu prüfen, eine Siedlung an der Stelle zu genehmigen.
Besetzte Gebiete
Israel hatte 1967 im Sechstagekrieg unter anderem das Westjordanland, Ost-Jerusalem und die Golanhöhen erobert. Die UN stufen die Gebiete als besetzt ein. Im Westjordanland und Ost-Jerusalem leben mittlerweile Hunderttausende israelische Siedler. Die Palästinenser fordern die Gebiete für einen eigenen Staat – mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt.
Israel unterscheidet selbst zwischen illegalen Siedlungen und mit israelischer Genehmigung gebauten. Aus Sicht der internationalen Gemeinschaft sind alle Siedlungen illegal.
- Nachrichtenagentur dpa