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Raketenabsturz: Pentagon besorgt, China beschwichtigt


Wiedereintritt am Wochenende
Raketenabsturz: Pentagon besorgt, China beschwichtigt

Von afp
Aktualisiert am 06.05.2021Lesedauer: 2 Min.
Unkontrollierter Absturz: Eine chinesische Rakete sorgt für Probleme für die Erde. (Quelle: Glomex)

"Fast intakt" wird eine chinesische Rakete zurück in die Erdatmosphäre eintreten, heißt es aus dem US-Verteidigungsministerium. Doch Chinas Staatsmedien bezeichnen die Warnungen als westlichen Rummel.

Chinas Staatsmedien haben Sorgen über herabfallende Trümmerteile einer für den Bau der chinesischen Raumstation benutzten Trägerrakete zurückgewiesen. Die Bruchstücke dürften "sehr wahrscheinlich in internationale Gewässer fallen, und die Leute müssen sich keine Sorgen machen", schrieb die häufig als englischsprachiges Propagandaorgan dienende Zeitung "Global Times" am Donnerstag unter Hinweis auf Raumfahrtexperten.

Westliche Raumfahrtexperten hatten vor möglichen Trümmerteilen durch einen "unkontrollierten" Wiedereintritt der 20 Tonnen schweren Hauptraketenstufe in die Atmosphäre an diesem Wochenende oder Montag gewarnt. Deutschland liegt voraussichtlich aber nicht in der Risikozone.

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Die neue, besonders tragfähige Rakete vom Typ "Langer Marsch 5B" hatte am vergangenen Donnerstag das Kernmodul "Tianhe" (Himmlische Harmonie) ins All gebracht. Damit begann die junge Raumfahrtnation den Bau ihrer eigenen Raumstation.

Pentagon zeigt sich besorgt

Das US-Verteidigungsministerium teilte mit, die Rakete sinke derzeit "fast intakt nach unten" und werde voraussichtlich ungefähr am Samstag wieder in die Atmosphäre eintreten. Eine exakte Absturzstelle zu berechnen sei wegen des unkontrollierten Absinkens derzeit fast unmöglich.

Weil etwa 70 Prozent der Erdoberfläche von Wasser bedeckt ist, ist eine Landung im Meer am wahrscheinlichsten. Ein Absturz in bewohntem Gebiet oder auf ein Schiff sei jedoch nicht ausgeschlossen. Bis jetzt sei es aber laut Kirby zu früh, etwas zu unternehmen.

Chinesische Medien weisen Sorgen zurück

Dass Reste von Raketen zur Erde zurückfielen, sei "in der Luft- und Raumfahrt üblich", schrieb die "Global Times". Das Blatt sah hinter den Warnungen "nichts anderes als westlichen Rummel um eine 'Bedrohung durch China'" in der Raumfahrttechnologie. Auch wurde der Experte Wang Ya'nan, Chefredakteur eines Luft- und Raumfahrtmagazins, zitiert, dass Chinas Raumfahrtbehörden die Entwicklung herabfallender Trümmer vom Design der Rakete und der Wahl des Startplatzes bis hin zur Flugbahn und -höhe sorgfältig berücksichtigt hätten.

"Die meisten Trümmer werden beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre verbrennen, sodass nur ein sehr kleiner Teil übrigbleibt, der auf die Erde fällt, was potenziell in Gebieten weit weg von menschlichen Aktivitäten oder im Ozean landen wird", sagte Wang Ya'nan demnach. Experten erklärten laut "Global Times" auch, dass die Raketenstufe vor allem aus leichtem Material gebaut sei, das zumeist beim Wiedereintritt einfach verbrenne.

China bestreitet, die Kontrolle verloren zu haben

Es ist nicht das erste Mal, dass die chinesische Raumfahrtbehörde die Kontrolle über ein Raumschiff verliert. 2018 zerbrach das Weltraumlabor Tiangong-1 bei seinem Wiedereintritt in die Atmosphäre. China bestritt jedoch, die Kontrolle verloren zu haben.

Der Bau einer eigenen Raumstation ist zentraler Bestandteil von Chinas ehrgeizigem Weltraumprogramm. Der Betrieb soll im kommenden Jahr aufgenommen werden.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa und afp
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