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Granaten-Einschläge in Wohnviertel: Mehrere Tote in Kabul


Angriff in Afghanistan
IS lässt Granaten-Hagel auf Kabul nieder – mehrere Tote

Von dpa, afp
Aktualisiert am 21.11.2020Lesedauer: 2 Min.
Der Angriff auf Kabul im September 2019: Nun wurde die Stadt erneut angegriffen.Vergrößern des Bildes
Der Angriff auf Kabul im September 2019: Nun wurde die Stadt erneut angegriffen. (Quelle: Wakil Kohsar/AFP/getty-images-bilder)

Die afghanische Hauptstadt ist von knapp zwei Dutzend Explosionen erschüttert worden. Offenbar wurden Wohngebiete und das Botschaftsviertel im Zentrum der Stadt angegriffen.

Beim Einschlag zahlreicher Mörsergranaten in der afghanischen Hauptstadt Kabul sind mindestens acht Menschen getötet worden. Weitere 31 Menschen seien bei dem Angriff verletzt worden, teilte ein Sprecher des Innenministeriums am Samstag mit. Demnach schlugen 23 Granaten überwiegend in Wohngebieten ein.

Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) reklamierte den Angriff für sich. "Soldaten des Kalifats" hätten die sogenannte Grüne Zone in Kabul angegriffen, erklärten die Dschihadisten. Die Echtheit des Bekenntnis ließ sich zunächst nicht prüfen. Sie wurde aber über die üblichen Kanäle des IS in den sozialen Medien verbreitet.

Einschläge in mehreren Stadtvierteln

Wie Journalisten der Nachrichtenagentur AFP berichteten, ereigneten sich die Explosionen in dicht besiedelten Gebieten nahe der zentralen und schwer gesicherten Grünen Zone der Stadt und in einem nördlichen Stadtviertel. Ein Polizeisprecher erklärte, mehrere Raketen seien auf das stark gesicherte Botschaftsviertel abgefeuert worden.

Augenzeugen zufolge lösten mehrere Botschaften Alarm aus. Der Staatssender RTA veröffentlichte Fotos eines ausgebrannten Kleinlasters, von dem die Granaten abgefeuert worden sein sollen. Die militant-islamistischen Taliban dementierten, für die Attacke verantwortlich zu sein.

Bereits im August hatte es einen ähnlichen Angriff gegeben. Beim Einschlag von mehr als einem Dutzend Raketen wurden dabei in Kabul mehrere Menschen verletzt und getötet. Damals reklamierte die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) den Angriff für sich.

Kämpfe halten trotz Friedensgesprächen an

Trotz der Aufnahme innerafghanischer Friedensgespräche in Katar zwischen den Taliban und der Regierung geht der Konflikt im Land weiter. Auch der IS verübt regelmäßig Anschläge. Vizepräsident Amrullah Saleh hatte vor wenigen Wochen angekündigt, für mehr Sicherheit in der Hauptstadt zu sorgen. In einer Mitteilung gestand Saleh am Samstag ein, diese Ziele noch nicht erreicht zu haben.

US-Außenminister Mike Pompeo reiste unterdessen in die Region und will in Katar Verhandlungsdelegationen der Konfliktparteien treffen. Die USA hatten mit den Taliban Ende Februar ein Abkommen unterzeichnet, das einen schrittweisen Abzug der Nato-Truppen aus Afghanistan vorsieht. Im Gegenzug verpflichteten sich die Taliban unter anderem zu den Friedensgesprächen mit Kabul.

Der amtierende US-Präsident Donald Trump hatte jüngst angekündigt, den Truppenabzug zu beschleunigen. Mitte Januar sollen dann nur noch 2.500 US-Soldaten in dem Land sein. Es war ein Wahlversprechen Trumps, die "endlosen Kriege" der USA zu beenden. Experten warnen vor einem überstürzten Abzug aus dem Land, der den Taliban in die Hände spielen könnte.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa, AFP
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