Mit Blick auf Sondergipfel Lukaschenko warnt EU: "Nicht mit Finger auf Belarus zeigen"
Die EU berät nach der umstrittenen Wahl und Gewalt gegen Demonstranten über den weiteren Umgang mit Belarus. Machthaber Lukaschenko rät, das Staatenbündnis sollte sich hingegen lieber mit eigenen Problemen befassen.
Unmittelbar vor dem EU-Sondergipfel zur Lage in Belarus (Weißrussland) hat Präsident Alexander Lukaschenko den Staats- und Regierungschefs empfohlen, sich lieber mit eigenen Problemen zu befassen. "Bevor sie mit dem Finger auf uns zeigen, sollten sie die Themen wie die "Gelbwesten" in Frankreich oder die schrecklichen Unruhen in den USA auf die Tagesordnung ihrer Treffen setzen", sagte er am Mittwoch der Staatsagentur Belta zufolge in Minsk.
Lukaschenko sagte demnach bei einer Sitzung des Sicherheitsrates, der Westen habe sehr viele eigene Probleme. "Man sollte heute nicht auf Belarus zeigen, um von den Problemen abzulenken, die es in Frankreich, den USA, Deutschland und so weiter gibt."
Die Staats- und Regierungschefs der EU wollten am Mittwochmittag bei der außerplanmäßigen Videokonferenz über den weiteren Umgang mit der politischen Krise in Belarus beraten. Seit der umstrittenen Präsidentenwahl vor mehr als einer Woche kommt es in der Ex-Sowjetrepublik zu Massenprotesten.
- Nachrichtenagentur dpa