Schwere Vorwürfe in Frankreich Staatsanwaltschaft in Paris fordert Haftstrafe für Assads Onkel
Dem Onkel des syrischen Diktators Baschar al-Assad wird Betrug beim Aufbau eines Immobilienimperiums in Frankreich vorgeworfen. Vor seiner Flucht soll Rifaat al-Assad für Gräueltaten in Syrien verantwortlich gewesen sein.
Im Prozess gegen einen Onkel des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad hat die französische Finanzstaatsanwaltschaft vier Jahre Haft und eine Geldstrafe von zehn Millionen Euro gefordert. Rifaat al-Assad werde vorgeworfen, in Frankreich in betrügerischer Weise ein Immobilienimperium in einem Wert von rund 90 Millionen Euro aufgebaut zu haben, berichtete die französische Nachrichtenagentur AFP am Montagabend.
Die Staatsanwaltschaft habe zudem beantragt, die Immobilien zu beschlagnahmen, berichtete die Agentur. Der 82 Jahre alte Rifaat al-Assad habe die Anschuldigungen zurückgewiesen. Ende vergangenen Monats hatte in Spanien ein Richter am Nationalen Staatsgerichtshof vorgeschlagen, gegen den 82-Jährigen und 13 weitere Personen wegen mutmaßlicher Geldwäsche ein Strafverfahren einzuleiten.
Rifaat al-Assad musste Syrien 1984 nach einem Putschversuch gegen seinen Bruder Hafis verlassen, den langjährigen Machthaber Syriens und Vater des heutigen Präsidenten. Rifaat gehörte lange selbst zur Führung des Landes, wo er als Kommandeur von Elitetruppen für mehrere Gräueltaten verantwortlich gemacht wird. Er wies dafür später jede Verantwortung zurück.
- Nachrichtenagentur dpa