Kaschmir-Konflikt Pakistan warnt Indien vor "unvorstellbaren Konsequenzen"
Seit Jahrzehnten streiten Indien und Pakistan um Kaschmir, haben schon zwei Kriege um die muslimisch geprägte Grenzregion geführt. Eine Entscheidung der indischen Seite heizt den Konflikt nun wieder an.
Der pakistanische Ministerpräsident Imran Khan hat vor gefährlichen Konsequenzen der Entscheidung Indiens gewarnt, der indisch-kontrollierten Kaschmirregion den Sonderstatus zu entziehen. In einer Rede während einer Sondersitzung des Parlaments in Islamabad sagte Khan, das indische Vorgehen könne Gewalt in der Region auslösen, die zu Zusammenstößen zwischen den Nuklearmächten führen könnten. "Die Konsequenzen wären unvorstellbar."
Khan rief die internationale Gemeinschaft zum Eingreifen auf, sollte sie eine Katastrophe verhindern wollen. Islamabad werde dieses Thema in allen globalen Foren ansprechen, darunter im UN-Sicherheitsrat. Man wolle zudem prüfen, vor den Internationalen Gerichtshof zu gehen.
Indien schränkt Autonomie Kaschmirs ein
Pakistan und Indien beherrschen jeweils einen Teil von Kaschmir. Seitdem Britisch-Indien im Jahr 1947 unabhängig und in Indien und Pakistan geteilt wurde, streiten die beiden Länder um die gesamte Herrschaft über Kaschmir. Zwei Kriege wurden deshalb bereits geführt.
Am Montag hatte die indische Regierung ein Präsidenten-Dekret vorgestellt, das den Sonderstatus der indisch-kontrollierten Kaschmirregion Jammu und Kashmir streichen würde. Dieser garantierte mit Ausnahme der Außen- und Verteidigungspolitiker weitgehende Kompetenzen, darunter eine eigene Verfassung und eine eigene Flagge. Nicht-Kaschmirern war es bislang verboten, dauerhaft in der Region zu leben, dort Land zu kaufen oder in der Verwaltung zu arbeiten. Pakistan stufte das Vorgehen Indiens als illegal ein.
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Das mächtige pakistanische Militär erklärte am Dienstag, es unterstütze die Ablehnung der indischen Aktionen durch die Regierung in Islamabad. Armee-Chef Qamar Bajwa sagte, die Armee stehe den Kaschmiris in ihrem "gerechten Kampf" bis zum Ende fest zur Seite. "Wir sind bereit und werden alles tun, um unsere diesbezüglichen Verpflichtungen zu erfüllen."
- Nachrichtenagentur dpa