Keine Genehmigung an Ostern Nicht alle Gaza-Christen dürfen zum Beten nach Jerusalem
An Ostern dürfen nur ausgewählte Christen vom Gazastreifen nach Jerusalem reisen. Deshalb gibt es Kritik am israelischen Präsidenten Benjamin Netanjahu.
Die christliche Gemeinde im Gazastreifen hat Israel für stark beschränkte Ausreisegenehmigungen zu Ostern kritisiert. Lediglich 200 Christen dürften nur nach Jordanien reisen und explizit nicht nach Jerusalem und in das Westjordanland, sagte Elias Dschelda, der Sprecher der Gemeinde. Nur Menschen ab 50 Jahren hätten eine Genehmigung erhalten.
Israel hat vor mehr als zehn Jahren eine Blockade über den Gazastreifen verhängt, die von Ägypten mitgetragen wird. Beide Länder begründen die Maßnahme mit Sicherheitsbedenken. Die radikalislamische Hamas, die im Gazastreifen herrscht, wird von der EU, Israel und den USA als Terrororganisation eingestuft.
Rund 1.000 Christen leben im Gazastreifen
Eine gewisse Anzahl Christen erhält üblicherweise zu Weihnachten und Ostern Ausreisegenehmigungen nach Jerusalem und ins Westjordanland. Zu Weihnachten 2018 hatten laut Dschelda noch rund 400 Christen ab 30 Jahren eine solche Genehmigung erhalten. Rund 1.000 Christen leben im Gazastreifen.
"Es ist das erste Mal, dass Israel solch seltsame Genehmigungen erteilt", sagte Dschelda zur aktuellen Situation. "Wir haben keine Anträge für Jordanien gestellt, wir wollten nach Jerusalem und dort beten." Die Grabeskirche in Jerusalem steht an der Stelle, wo Jesus dem christlichen Glauben nach gestorben und wiederauferstanden ist.
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Die israelische Behörde Cogat verwies lediglich auf das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Ein Sprecher Netanjahus äußerte sich zunächst nicht dazu.
Nach einem Bericht der "Haaretz" bestätigte Cogat, dass lediglich 200 Christen aus dem Gazastreifen eine Genehmigung nur für Jordanien erhalten hätten. Die Behörde verwies demnach auf "Sicherheitsbedenken".
- Nachrichtenagentur dpa