Hilfsorganisation schätzt 85.000 Kinder im Jemen an Hunger und Krankheit gestorben
Seit dem Ausbruch des Konflikts im Jemen sind der Hilfsorganisation Save the Children zufolge zehntausende Kinder an Unterernährung und Krankheit gestorben.
Im Bürgerkriegsland Jemen sind nach Schätzungen der Hilfsorganisation Save the Children zwischen April 2015 und Oktober 2018 rund 85.000 Kleinkinder an Hunger und Krankheit gestorben. Die Zahlen basierten auf Daten der Vereinten Nationen und stellten eine "vorsichtige Schätzung" dar, teilte die Organisation mit. Die Angaben beziehen sich auf die Sterblichkeitsrate von Kindern unter fünf Jahren durch Unterernährung und Krankheiten.
Der Save-The-Children-Direktor für den Jemen, Tamer Kirolos, zeigte sich "schockiert" über die Zahlen. Der Hungertod könne verhindert werden, betonte er.
Im Jemen herrscht seit 2014 ein Krieg zwischen den vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen und den von Saudi-Arabien und anderen arabischen Staaten unterstützten Truppen von Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi. In dem Krieg wurden nach UN-Angaben bereits rund 10.000 Menschen getötet.
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Der UN-Sondergesandte für den Jemen, Martin Griffiths, wurde am Mittwoch zu Gesprächen in der Hauptstadt Sanaa erwartet. Griffiths will die Konfliktparteien überzeugen, schon bald zu Friedensgesprächen nach Schweden zu reisen. Zudem soll es um die Lage in der umkämpften Hafenstadt Hodeida gehen. Sollte die Stadt durch Kämpfe oder Schäden abgeschnitten werden, stehen nach UN-Angaben 14 Millionen Menschen vor dem Hungertod.
- Nachrichtenagentur AFP