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Israel attackiert Libanon: Nach tödlichem Angriff auf Golanhöhen


Raketenangriff auf Fußballplatz
Israel: Hisbollah hat "alle roten Linien überschritten"

Von dpa, jha

Aktualisiert am 28.07.2024Lesedauer: 3 Min.
urn:newsml:dpa.com:20090101:240728-935-184031Vergrößern des Bildes
Herzi Halevi, der Generalstabschef der israelischen Streitkräfte, spricht zu Piloten. (Quelle: IDF)
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Bei einem Angriff auf den israelisch besetzten Golanhöhen starben mindestens zwölf junge Menschen. Damit seien "alle roten Linien überschritten", teilte Israels Außenamt mit.

Ein Raketenangriff auf den israelisch besetzten Golanhöhen droht Israel und die Hisbollah an den Rand eines offenen Kriegs zu bringen. Die libanesische Schiiten-Miliz habe mit dem Angriff "alle roten Linien überschritten", teilte das israelische Außenministerium mit.

Israels Luftwaffe hat nach Militärangaben in der Nacht eine Reihe von Zielen der Hisbollah im Libanon angegriffen. Darunter hätten sich auch Waffenlager sowie terroristische Infrastruktur befunden, teilte das israelische Militär bei Telegram mit. Dazu veröffentlichte es Videoaufnahmen, die die Angriffe zeigen sollen. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig prüfen.

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Bei den Angriffen sind nach libanesischen Angaben mehrere Bewohner verletzt worden. Israelische Kampfflugzeuge hätten unter anderem nahe der Küstenstadt Tyros im Süden des Landes angegriffen und auch schwere Schäden angerichtet, berichtete die Staatsagentur NNA. Eine israelische Drohne habe zudem zwei Raketen auf ein Haus abgefeuert, in einem Dorf nahe Baalbek. Berichte über neue Todesopfer auf libanesischer Seite gab es am Sonntagmorgen zunächst nicht.

Am Samstag waren bei einem Raketenangriff in der drusischen Ortschaft Madschd al-Schams auf den israelisch besetzten Golanhöhen mindestens zwölf Menschen im Alter von 10 und 20 Jahren getötet worden, die meisten davon Kinder und Jugendliche. Eine Rakete iranischer Bauart schlug dort nach israelischen Angaben auf einem belebten Fußballplatz ein. Die Hisbollah teilte in einer Erklärung mit, man habe mit dem Angriff nichts zu tun. Dies wurde von Israels Militär jedoch als falsch eingestuft. Denkbar ist nach Experteneinschätzung auch, dass die Rakete ihr eigentliches militärisches Ziel verfehlte.

Israel: Iranische Rakete hatte 53 Kilo Sprengstoff

Der israelische Generalstabschef Herzi Halevi sagte bei einem Besuch bei dem Ort des Einschlags: "Wir haben die Überreste der Rakete an der Mauer des Fußballfelds untersucht. Wir können sagen, dass es sich um eine Falak-Rakete mit einem Sprengkopf mit einem Gewicht von 53 Kilogramm handelt." Es sei eine Rakete der libanesischen Hisbollah-Miliz. "Wer eine solche Rakete auf ein Wohngebiet schießt, will Zivilisten töten, will Kinder töten."

Der Generalstabschef drückte seine Solidarität mit der drusischen Gemeinschaft auf den besetzten Golanhöhen aus. "Wir erhöhen stark unsere Bereitschaft für die nächste Phase der Kämpfe im Norden", sagte Halevi zudem. "Wir haben die Fähigkeit, sehr weit entfernt vom Staat Israel zuzuschlagen." Es werde weitere Herausforderungen geben. "Wenn es notwendig ist, werden wir mit Stärke handeln."

Iran warnt Israel

Iran hat Israel vor einem "neuen Abenteuer" im Libanon gewarnt. Das Land fungiert als Schutzmacht für die schiitische Hisbollah und unterstützt die Organisation mit Waffen und Geld. In Erwartung eines israelischen Angriffs hat die Miliz rund hundert ihrer Posten in Vororten südlich der Hauptstadt Beirut geräumt, berichten libanesische Medien. Dort könnten die Streitkräfte bombardieren, wenn Israel einen besonders schweren und erschütternden Gegenangriff landen wollte.

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Seit Beginn des Gaza-Kriegs im vergangenen Oktober liefern sich die Hisbollah und Israels Armee nahezu täglich Gefechte. Der Raketenangriff auf den Golanhöhen folgte auf einen israelischen Angriff im Dorf Kfar Kila nahe der libanesisch-israelischen Grenze, bei dem nach Angaben der Hisbollah vier ihrer Mitglieder getötet wurden. Die vom Iran unterstützte Miliz handelt nach eigenen Aussagen aus Solidarität mit der radikalislamischen Hamas, die auch im Libanon aktiv ist.

Verwendete Quellen
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