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Sudan: Armee verkündet Waffenruhe – wohl brüchig


Bestätigung der Gegenseite fehlt
Sudanesische Armee verkündet Waffenruhe – wohl brüchig

Von dpa, reuters
Aktualisiert am 21.04.2023Lesedauer: 2 Min.
Rauch in der Nähe eines Krankenhauses in der Hauptstadt Khartum: Auch am Freitag gab es Angriffe in unmittelbarer Nähe zu Wohngebieten.Vergrößern des Bildes
Rauch in der Nähe eines Krankenhauses in der Hauptstadt Khartum: Auch am Freitag gab es Angriffe in unmittelbarer Nähe zu Wohngebieten. (Quelle: Maheen S/AP/dpa)

Trotz des Festes zum Ende des Fastenmonats Ramadan gingen im Sudan am Freitag die heftigen Kämpfe weiter. Der Armee zufolge soll es aber eine neue Waffenruhe geben.

Die sudanesischen Streitkräfte haben am Freitagabend ihre Zustimmung zu einer dreitägigen Waffenruhe bekannt gegeben. Die Feuerpause solle noch am Freitag in Kraft treten, damit die Bürger die Feiertage zum Ende des Ramadans begehen könnten, hieß es in einer Facebook-Mitteilung der Armee. Eine genaue Uhrzeit für den Beginn einer möglichen Feuerpause nannte das Militär nicht. Eine Bestätigung durch die rivalisierenden Rapid Support Forces (RSF) blieb zunächst aus.

Ein Berater des RSF-Anführers warf allerdings der Armee wenig später laut dem arabischen TV-Sender Al-Hadath vor, die Waffenruhe zu brechen. Medien- und Augenzeugenberichten zufolge waren auch am Freitagabend Schüsse und Explosionen in Khartum zu hören. Ein Reporter der Nachrichtenagentur Reuters berichtete zudem auch von vereinzelten Luftangriffen.

Vereinbarte Feuerpausen immer wieder gebrochen

Bereits mehrmals hatten sich beide Seiten in den vergangenen Tagen auf eine Feuerpause geeinigt, diese bislang jedoch immer wieder gebrochen. Viele Sudanesen sitzen seit Tagen in ihren Häusern, aber auch Schulen und anderen Einrichtungen fest. Tausende Menschen haben nach Angaben der UN kein Essen oder Zugang zu medizinischer Versorgung. Eine Feuerpause ist eine entscheidende Voraussetzung für mögliche Evakuierungsmissionen von ausländischen Staatsbürgern im Sudan.

Seit Samstag kämpfen im Sudan die zwei mächtigsten Generäle des Landes und ihre Einheiten um die Vorherrschaft. Die zwei Männer führten das Land im Nordosten Afrikas mit rund 46 Millionen Einwohnern seit einem gemeinsamen Militärcoup im Jahr 2021. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind durch die Kämpfe seit dem vergangenen Wochenende mindestens 413 Menschen ums Leben gekommen und mehr als 3.500 verletzt worden.

Auch am Freitag hatte es vor Bekanntgabe der Waffenrufe seitens der sudanesischen Armee übereinstimmenden Medien- und Augenzeugenberichten zufolge zu schwere Luftangriffe und Raketenbeschuss gegeben. Die Luftwaffe der sudanesischen Armee habe Ziele im Zentrum und Norden der Stadt sowie in der angrenzenden Stadt Omdurman beschossen. Die Angriffe erfolgten erneut in unmittelbarer Nähe von dicht besiedelten Wohngebieten.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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