Twitter-Chef als US-Präsident? Medwedew sagt wilde Szenarien für 2023 voraus – Musk reagiert
Dmitri Medwedew hat eine Liste mit antiwestlichen Prognosen für das nächste Jahr in den sozialen Medien veröffentlicht. Twitter-Chef Elon Musk reagiert – und gerät dafür in die Kritik.
Der ehemalige russische Präsident Dmitri Medwedew hat seine eigene Liste von zehn Vorhersagen für 2023 auf Twitter geteilt. Darunter sind wilde Szenarien wie der Zerfall der Europäischen Union, die Entstehung eines "Vierten Reiches" in Europa und ein Bürgerkrieg in den USA, in dessen Folge sich Bundesstaaten wie Texas und Kalifornien abspalten würden.
Zudem sagte Medwedew eine US-Präsidentschaft von Twitter-Chef Elon Musk voraus. "Elon Musk wird die Präsidentschaftswahlen in einer Reihe von Staaten gewinnen, die nach dem Ende des neuen Bürgerkriegs an die Republikaner gehen werden", schrieb Medwedew dazu.
Doch es sind nicht nur Medwedews antiwestliche Prophezeiungen, die in den sozialen Netzwerken für Gesprächsstoff sorgen. Kurios war auch die Antwort von Elon Musk darauf: Denn die ließ nicht lange auf sich warten und könnte als Wohlgefallen an den Prognosen Medwedews gedeutet werden. "Epischer Thread", schrieb Musk in seiner Antwort unter die Tweets.
Musk erntet Kritik für seine Reaktion auf die Liste
Damit stieß der Unternehmer auf einige Kritik. "Sind Sie jetzt ein russischer Agent/Propagandist? Warum tun Sie das?", schrieb etwa die australische Politikerin und ehemalige Bürgermeisterin von Sydney, Lucy Turnbull. Der britische Investigativjournalist Eliot Higgins kommentierte, Musks Ego habe wohl bei der Prognose seiner Präsidentschaft die Oberhand gewonnen.
Andere Nutzer spekulierten darüber, ob der Kommentar von Musk einfach ironisch gemeint sei. Denn ganz ernst konnte offenbar selbst Medwedew seine Vorhersagen nicht nehmen. Die Liste sei Russlands "bescheidener Beitrag" im Wetteifer um die "wildesten" und "absurdesten" Zukunftshypothesen, schrieb er als Einleitung zu seiner Liste auf Twitter.
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Medwedew wettert immer wieder gegen den Westen
Medwedew war von 2008 bis 2012 Präsident Russlands und von 2012 bis 2020 Ministerpräsident. Derzeit ist er stellvertretender Vorsitzender des russischen Sicherheitsrats. Vor seiner Wahl zum Präsidenten hatte er als Hoffnungsträger für demokratische Reformen gegolten.
Doch seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar veröffentlicht Medwedew in den Onlinemedien häufig antiwestliche Beiträge und russische Propaganda. Er fällt regelmäßig durch aggressive Erklärungen auf, in denen er die Gegner Russlands unter anderem als "Arschlöcher" bezeichnet oder den Einsatz von Atomwaffen in Erwägung zieht.
- twitter.com: @MedvedevRussiaE
- Mit Material der Nachrichtenagentur afp