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China will "Illusion" der Unabhängigkeit von Taiwan "zerschmettern"


Luftwaffe und Marine im Einsatz
China will "Illusion" der Unabhängigkeit von Taiwan "zerschmettern"

Von afp, pdi

09.08.2022Lesedauer: 3 Min.
Ein chinesischer Zerstörer in den Gewässern um Taiwan: China hat seine Manöver um die Insel am fünften Tag fortgesetzt.Vergrößern des Bildes
Ein chinesischer Zerstörer in den Gewässern um Taiwan: China hat seine Manöver um die Insel am fünften Tag fortgesetzt. (Quelle: EASTERN THEATRE COMMAND)

Wie weit geht Peking? Die chinesische Armee probt weiter den Angriff auf Taiwan, an dem aktuellen Manöver sind vor allem Kriegsschiffe beteiligt.

China hat am Dienstag seine massiven Militärmanöver vor der Küste Taiwans den fünften Tag in Folge fortgesetzt. Dabei kamen die Luftwaffe und die Marine zum Einsatz, wie die Volksarmee mitteilte. Taiwan warf China vor, mit den Übungen einen Angriff auf die Insel vorzubereiten und hielt seinerseits Militärübungen mit scharfer Munition ab. Die taiwanischen Übungen waren nach Armeeangaben schon länger geplant.

Bei den Militärübungen Chinas liege der Schwerpunkt "auf der Organisation gemeinsamer U-Boot-Abwehr- und Seeangriffsoperationen", erklärte die chinesische Armee. Zudem würden Schießübungen im Südchinesischen Meer und im Gelben Meer stattfinden.

Nach taiwanischen Angaben waren am Dienstag 45 chinesische Kampfflieger und zehn Schiffe in der Taiwanstraße unterwegs. 16 Flugzeuge hätten die inoffizielle Demarkationslinie zwischen China und Taiwan überschritten, die von Peking aber nicht anerkannt wird.

Taiwan wirft China die Vorbereitung einer Invasion vor

China hatte die Manöver am Donnerstag nach einem Taiwan-Besuch der US-Spitzenpolitikerin Nancy Pelosi begonnen. Ungeachtet aller Proteste und entgegen eigener Ankündigungen, die Manöver am Sonntag zu beenden, setzte die Volksrepublik die Militärübungen fort.

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Ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums bezeichnete die anhaltenden Manöver als "standhaftes und kraftvolles" Verhalten und als "angemessene" Reaktion auf die "Provokation" der USA. China werde die "Illusion der taiwanischen Behörden, dank den USA die Unabhängigkeit zu erlangen, entschlossen zerschmettern".

Taiwans Außenminister Joseph Wu warf China am Dienstag vor, "sich auf eine Invasion Taiwans vorzubereiten". Pelosis Besuch diene Peking dabei nur als Vorwand. Chinas wahre Absicht sei es, "den Status Quo in der Taiwanstraße und der gesamten Region zu ändern", sagte Wu weiter. Außer auf Militärübungen setze China dabei auf "Cyberangriffe, eine Desinformationskampagne und wirtschaftlichen Druck, um die öffentliche Moral in Taiwan zu schwächen".

"Jede Verschwörung wird scheitern"

Taiwan hielt am Dienstag seinerseits Militärübungen zur Abwehr eines möglichen Angriffs ab. Dabei wurden in Taiwans südlichstem Landkreis Pingtung scharfe Artilleriemunition und Leuchtraketen abgefeuert, wie ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP vor Ort berichtete. Die Übung dauerte nach Angaben eines taiwanischen Armeesprechers etwas weniger als eine Stunde. Es handele sich um eine Übung von "Gegenmaßnahmen gegen simulierte feindliche Angriffe auf Taiwan", erklärte der Armeesprecher weiter. Hunderte Soldaten und rund 40 Haubitzen seien dabei zum Einsatz gekommen.

Nach taiwanischen Angaben waren die Übungen schon länger geplant gewesen und stellten keine Reaktion auf die Manöver Chinas dar. China verurteilte die Manöver dennoch scharf: "Jede Verschwörung, die sich gegen den Lauf der Geschichte richtet und sich der Wiedervereinigung mit Waffen widersetzt", werde scheitern, sagte der Sprecher des Außenministeriums, Wang Wenbin, am Dienstag.

Taiwan lebt unter der ständigen Bedrohung einer Invasion durch China, das seinen Nachbarn als Teil des chinesischen Territoriums betrachtet. Das taiwanische Militär hält regelmäßig Manöver ab, bei denen eine chinesische Invasion simuliert wird.

Seit der Spaltung zwischen China und Taiwan im Jahr 1949 betrachtet Peking die Insel als abtrünniges Gebiet, das es wieder mit dem Festland vereinigen will - notfalls mit militärischer Gewalt. Der Konflikt zwischen Peking und Taipeh hat sich zuletzt unter dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping verschärft. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hat zudem Befürchtungen wachsen lassen, Peking könnte im Umgang mit Taiwan auf ein ähnliches Vorgehen setzen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur afp
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