Wegen Terrorpropaganda Deutscher in Türkei zu Haftstrafe verurteilt
Die Türkei wirft ihm vor, Propaganda für eine Terrororganisation verbreitet zu haben. Nun ist der Deutsche Ilhami A. zu einer Haftstrafe verurteilt worden.
Der Deutsche Ilhami A. ist in der Türkei wegen Terrorpropaganda zu einer Haftstrafe von drei Jahren und eineinhalb Monaten verurteilt worden. Das bestätigte sein Anwalt Ercan Yildirim. Zuerst hatten der NDR, WDR und die Süddeutsche Zeitung berichtet.
Anwalt Yildirim legte Berufung ein. Sein Mandant müsse die Haftstrafe bis zu einer Entscheidung des Kassationsgerichtes zwar nicht antreten, dürfe aber die Türkei nicht verlassen, sagte er. Ihm sei eine Ausreisesperre auferlegt worden.
Angebliche Propaganda für Terrororganisationen
Das Gericht sah es als erwiesen an, dass Ilhami A. über Facebook Propaganda für Terrororganisationen verbreitet habe, wie NDR, WDR und SZ berichteten.
Ilhami A. ist Deutscher und lebt in Hamburg. Der 46-Jährige wurde vor einem Monat in der osttürkischen Provinz Elazig verhaftet. Dort besuchte er nach Angaben des Senders NDR seine kranke Mutter.
Noch sechs Deutsche aus politischen Gründen in Haft
Das Auswärtige Amt hatte kürzlich mitgeteilt, dass noch sechs Deutsche aus politischen Gründen in der Türkei in Haft seien. Demnach wurde kürzlich ein Deutscher freigelassen, doch darf er nicht ausreisen.
Die Verurteilung von Ilhami A. erfolgte ungewöhnlich schnell, da Verdächtige in der Türkei oft monatelang in Untersuchungshaft sitzen, bevor Anklage erhoben wird. Die Inhaftierung der Deutschen belastet seit Jahren das deutsch-türkische Verhältnis.
- dpa, AFP