Putin bei Kim Jong Un in Nordkorea: Minister aus Russland rausgeworfen

Diplomatisches Missverständnis bei Putins Nordkorea-Besuch: Kurz vor einem hochrangigen Meeting betreten russische Minister den Raum zu früh – und werden hinausgeworfen.

"Unser Führer kommt zuerst": Mit dieser Begründung haben nordkoreanische Regierungsmitarbeiter russische Minister beim Besuch von Russlands Präsident Wladimir Putin in Nordkorea aus einem Meeting-Raum vertrieben. Das zeigt ein unter anderem auf der Plattform X verbreitetes Video. Die Szene sehen Sie im Video oben.

Das Video zeigt, wie Außenminister Sergei Lawrow, Verteidigungsminister Andrei Beloussow, Verkehrsminister Witali Saweljew, Gesundheitsminister Mikhail Murashko, der Direktor der russischen Weltraumorganisation Roskosmos, Juri Borissow und Vize-Ministerpräsident Denis Maturow einen großen Raum betreten. In der Mitte des Raumes steht ein langer Tisch, auf dem eine russische Flagge aus Blumen gelegt wurde. Am Kopfende des Tisches stehen mehrere nordkoreanische und russische Flaggen.

Plötzlich macht sich Unruhe breit: Ein Regierungsmitarbeiter fordert die Russen auf, den Raum wieder zu verlassen – sehr zur Verwirrung besonders der beiden Minister Lawrow und Belousow, die bereits ihre Sitzplätze eingenommen hatten. "Warum habt ihr uns dann überhaupt reingelassen?", schnauzt ein russischer Vertreter in Richtung der nordkoreanischen Gastgeber. Die antworten nicht direkt, es kommt nur die Ansage: "Unser Führer kommt zuerst."

Unterschiedliche Protokolle verwirren

Der Grund für die Verwirrung liegt in den unterschiedlichen Protokollen für Staatsbesuche der beiden Länder: In Russland ist es üblich, dass Staatsführer den Raum nach den Delegationen betreten. Diese sitzen dann bereits vorbereitet mit den notwendigen Dokumenten im Termin. Nordkorea hält es anders: Zunächst betreten Diktator Kim Jong Un und sein Gast den Raum. Erst dann darf die Ministerriege folgen.

Präsident Wladimir Putin hatte Nordkorea zusammen mit einer hochrangigen russischen Delegation besucht, um sich in der eisernen Diktatur Unterstützung für seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine zu sichern. Der russische Autokrat und der nordkoreanische Diktator unterzeichneten dabei auch ein gegenseitiges militärisches Unterstützungsabkommen.