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Newsblog zum Krieg in Nahost
Verstörendes Video zeigt Entführung israelischer Soldatinnen


Aktualisiert am 23.05.2024Lesedauer: 34 Min.
Verstörende Bilder: Ein vermeintlicher Hamas-Terrorist mit israelischen Soldatinnen.Vergrößern des Bildes
Verstörende Bilder: Ein vermeintlicher Hamas-Terrorist mit israelischen Soldatinnen. (Quelle: Hostages and Missing Families Forum)
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Das israelische Kabinett will weiter über Geiseln verhandeln. Ägypten droht mit einem Ende als Vermittler. Mehr Informationen im Newsblog.

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Rettungskräfte: Mehrere Tote und Verletzte bei Luftangriffen im Gazastreifen

7.08 Uhr: Die israelische Armee setzt in der Nacht ihre Angriffe auf den Gazastreifen fort. Kurz nach Mitternacht (Ortszeit) seien bei einem israelischen Luftangriff auf ein Haus im Lager Al-Nuseirat im Zentrum des Gazastreifens acht Palästinenser getötet worden, darunter auch Kinder, teilen Rettungskräfte mit. Bei einem weiteren Luftangriff auf eine Moschee in Gaza-Stadt, die Unterkunft für vertriebene Familien gewesen sei, habe es mehrere Tote und Verletzte gegeben.

Kriegskabinett will weiter verhandeln

3.12 Uhr: Das israelische Kriegskabinett hat am Donnerstag grünes Licht für die Fortsetzung der Verhandlungen über die Freilassung von Geiseln im Gazastreifen gegeben. Das gab das Büro von Regierungschef Benjamin Netanjahu bekannt, ohne weitere Angaben zu machen. Seit Monaten wird versucht, über die Vermittlerländer Ägypten, Katar und USA eine Vereinbarung über eine neue Feuerpause im Gazastreifen und die Freilassung von Geiseln zu erreichen.

Ägypten droht mit Ende in Vermittlerrolle

0.55 Uhr: Ägypten droht, sich als Vermittler ganz aus den Friedensbemühungen zurückzuziehen. "Versuche, die ägyptischen Vermittlungsbemühungen in Frage zu stellen und zu beleidigen... werden die Situation in Gaza und der gesamten Region nur noch komplizierter machen und könnten dazu führen, dass sich Ägypten komplett aus der Vermittlung im aktuellen Konflikt zurückzieht", teilt Diaa Rashwan, Chef des staatlichen ägyptischen Informationsdienstes, in den sozialen Medien mit. Der Sender CNN hatte am Dienstag unter Berufung auf drei mit den Gesprächen vertraute Personen berichtet, der ägyptische Geheimdienst habe die Bedingungen eines Waffenstillstandsvorschlags geändert, dem Israel Anfang Mai zugestimmt hatte.

Mittwoch, 22. Mai

Verstörendes Video zeigt Hamas-Entführung israelischer Soldatinnen

19.48 Uhr: Verstörende Videoaufnahmen von der Entführung fünf israelischer Soldatinnen während des Hamas-Massakers am 7. Oktober sind veröffentlicht worden. Die Eltern der jungen Frauen haben der Veröffentlichung in der Hoffnung zugestimmt, dass die schlimmen Bilder zur Freilassung ihrer Töchter und anderer Geiseln in einem Deal zwischen Israel und der islamistischen Hamas beitragen könnten. In dem Video sind die verletzten, teilweise blutüberströmten jungen Frauen, die im Grenzgebiet zum Gazastreifen als Späherinnen der Armee im Einsatz waren, mit schwer bewaffneten Terroristen zu sehen. Die Späherinnen an der Grenze zum Gazastreifen hatten nach Medienberichten vor dem Überraschungsangriff der Hamas am 7. Oktober immer wieder vergeblich vor verdächtigen Vorgängen in dem Küstenstreifen gewarnt.

Die Frauen sind offensichtlich verängstigt und haben die Arme hinten den Rücken gebunden. Die Entführer schreien sie immer wieder an und bedrohen sie. Erst werden die Frauen in einem Raum bewacht, anschließend in ein Fahrzeug gebracht, in dem sie dicht gedrängt auf dem Boden liegen. Das Forum der Geiselfamilien nennt das Video "ein verdammendes Zeugnis für das Versäumnis der Nation, die Geiseln, die 229 Tage lang im Stich gelassen worden sind, nach Hause zu bringen".

Die Aufnahmen zeigten "die gewalttätige, demütigende und traumatisierende Behandlung der Mädchen am Tag ihrer Entführung", heißt es in der Mitteilung. Das gut drei Minuten lange Video ist ein Zusammenschnitt von Bodycam-Aufnahmen der Terroristen. Die schlimmsten Szenen, etwa Aufnahmen von Leichen sowie schwerste Gewalt, wurden den Angaben zufolge nicht gezeigt.

Merz nennt Statement von Regierungssprecher "Skandal"

18.42 Uhr: Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz reagiert empört auf die Formulierung von Regierungssprecher Steffen Hebestreit. Dieser hatte auf die Frage, wie Deutschland mit der Entscheidung des Internationalen Strafgerichtshofes (ICC) umgehen werde, erklärt, sich "an Recht und Gesetz" zu halten.

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"Schon die Beantragung des Haftbefehls zugleich gegen Premier Netanjahu und Hamas-Führer Sinwar ist eine absurde Täter-Opfer-Umkehr", sagt er der "Bild"-Zeitung. "Aber das Schweigen der Bundesregierung bis hin zur Andeutung des Regierungssprechers, dass Netanjahu auf deutschem Boden verhaftet werden könnte, wird nun wirklich zum Skandal." Merz stellte die Frage, ob diese Aussage auch die Meinung von Kanzler Olaf Scholz (SPD) sei.

Deutschland würde Netanjahu wohl ausliefern

15.12 Uhr: Nach den Haftbefehlen gegen Benjamin Netanjahu und seinen Verteidigungsminister Joav Galant äußert sich die Bundesregierung zu möglichen Auslieferungen. "Natürlich, wir halten uns an Recht und Gesetz", erklärt Regierungssprecher Steffen Hebestreit in Berlin auf die Frage, wie Deutschland mit der Entscheidung des Internationalen Strafgerichtshofes (ICC) umgehen werde.

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Das bedeutet in der Praxis, dass Deutschland einen Haftbefehl wohl umsetzen würde, sollten sich Netanjahu auf deutschem Staatsgebiet aufhalten.

Iran: Staatsfernsehen spricht von Millionen Menschen bei Trauerfeier für Raisi

12.45 Uhr: In der iranischen Hauptstadt Teheran sollen nach Angaben des Staatsfernsehens Millionen Menschen zur Trauerfeier für den verunglückten Präsidenten Ebrahim Raisi geströmt sein. Unabhängig überprüfen lassen sich die Zahlen nicht. Religionsführer Ajatollah Ali Chamenei leitet zum Auftakt der Zeremonie am Mittwoch ein Gebet vor den Särgen der Unglücksopfer, wie TV-Aufnahmen zeigen. Raisi und Außenminister Hussein Amirabdollahian waren am Sonntag bei einem Hubschrauberabsturz mit sieben weiteren Insassen ums Leben gekommen. Mehr dazu lesen Sie hier.

Neben zahlreichen hochrangigen Vertretern der Politik und des Militärs nehmen laut Agentur Isna auch ausländische Gäste an der Zeremonie teil, wie etwa Hamas-Auslandschef Ismail Hanija. Chamenei hatte eine fünftägige Staatstrauer bis zum Freitag angeordnet. Raisi soll am Donnerstag gegen Mittag im schiitischen Zentrum seiner Heimatstadt Maschhad, dem Heiligtum von Imam Resa, beigesetzt werden.

Israels Militär rückt in Rafah vor – Heftige Kämpfe in der Nacht

12.33 Uhr: Das israelische Militär ist in der Nacht tiefer in Rafah im Süden des Gazastreifens vorgerückt. Die Soldaten befinden sich nun am Rand eines dicht besiedelten Viertels im Herzen der Stadt. Anwohner und Kämpfer der Terrororganisation Hamas berichten, israelische Panzer hätten weiter westlich Stellung entlang des Grenzzauns zu Ägypten bezogen. Nun stünden sie am Rand des Stadtteils Jibna im Zentrum von Rafah. Sie seien noch nicht in das Viertel eingedrungen, da die Kämpfe heftig gewesen seien.

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Der bewaffnete Teil der Hamas erklärt, er habe zwei gepanzerte Truppentransporter an einem Tor entlang des Grenzzauns mit Panzerabwehrraketen getroffen. Einwohner berichten, israelische Drohnen hätten auf Jibna geschossen und über Nacht das Feuer auf Fischerboote am Strand von Rafah eröffnet, einige Boote hätten Feuer gefangen.


Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Nachrichtenagenturen dpa, AFP und Reuters
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