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China: Korruption in der Armee stellt Xi Jinping vor große Probleme


Wasser statt Raketentreibstoff
Korruption grassiert in Armee: Wie kriegsfähig ist China?

Von t-online, lec

15.03.2024Lesedauer: 2 Min.
Eine chinesische Militärparade zum 90. Geburtstag der Volksbefreiungsarmee: Xi Jinping will die chinesische Armee weiter modernisieren.Vergrößern des Bildes
Eine chinesische Militärparade: Präsident Xi Jinping will gegen die fortdauernde Korruption innerhalb der chinesischen Volksbefreiungsarmee vorgehen. (Quelle: dpa)
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China plant fortschreitend seinen Weg zur globalen Supermacht – mit einer entsprechenden Armee. Jedoch könnte Korruption in der chinesischen Armee den Weg dorthin wesentlich erschweren.

Die chinesische Führung soll sich nach Bekanntwerden der weitreichenden Korruption in der chinesischen Volksbefreiungsarmee in einem desillusionierten Zustand befinden. Laut einem ehemaligen Marinesoldaten soll zudem die Verteidigungsfähigkeit und Effektivität der chinesischen Waffensysteme erheblich geringer sein als zuvor angenommen.

Es soll beispielsweise vorgekommen sein, dass Soldaten Raketentreibstoff zur Erhitzung des traditionellen Gerichts Feuertopf genutzt hätten, da ihnen ausreichend Proviant gefehlt habe. Darüber berichtet der US-finanzierte Radiosender Radio Free Asia.

Laut dem ehemaligen Oberstleutnant Yao Cheng, der 2016 in die USA floh, ist Korruption ein großes Problem in der chinesischen Armee. Demnach wird das Budget für die Beschaffung von Kriegsgeräten oftmals notgedrungen in die Verpflegung des Personals transferiert. "Einige Einheiten haben überhaupt kein Geld [für Verpflegung], und wenn sie Geld brauchen, müssen die Kommandanten der Einheiten für Kriegszwecke vorgesehenes Material für die Verpflegung bereitstellen", sagte Cheng.

Zudem sei es regelmäßig vorgekommen, dass er und seine Kameraden festen Treibstoff aus Raketen oder Flugzeugen genutzt hätten, um damit zu kochen. Cheng sagte weiter, das Budget für Equipment würde grundsätzlich genügen, jedoch nicht, wenn das nötige Geld zweckentfremdet werde.

Wasser statt Treibstoff

Wie Radio Free Asia unter Berufung auf die US-Agentur Bloomberg berichtet, hat der chinesische Präsident und Vorsitzende der Kommunistischen Partei inzwischen harte Maßnahmen gegen Korruption – besonders in den Raketen-Einheiten – angekündigt und teils auch schon durchgeführt. Laut der US-Agentur steht Xi dem Einsatz militärischer Gewalt, insbesondere hinsichtlich einer Annexion Taiwans, kritischer gegenüber als noch vor einigen Jahren, da die Kriegsfähigkeit Chinas aufgrund der Korruption geringer sei als bislang angenommen.

So seien viele Raketen mit Wasser statt mit Treibstoff betankt gewesen. Ebenso würden viele der Raketensilos nicht effektiv funktionieren, wodurch Raketenstarts nicht zuverlässig zu gewährleisten seien.

Xi säubert seine Armee

Xi habe bereits Li Yuchao, den Kommandanten der Raketen-Einheit der Volksbefreiungsarmee, ersetzt. Gegen Yuchao und seine ehemaligen Stellvertreter Zhang Zhenzhong und Liu Guangbin laufen laut chinesischen Medien nun Untersuchungen von der Disziplinarabteilung der Kommunistischen Partei Chinas. Auch gegen den ehemaligen chinesischen Verteidigungsminister Li Shangfu wird nach Angaben chinesischer Medien wegen Korruptionsvorwürfen ermittelt.

Wie Radio Free Asia ferner aus dem Kreis des chinesischen Verteidigungsapparats berichtet, ist die Korruption in der Armee wesentlich stärker ausgeprägt als in der Regierung. Insgesamt sei die chinesische Armee ein "hermetisches und unabhängiges System", in dem Korruption reifen könne.

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