Zwei Szenarien bei Stromausfällen EU-Kommission bereitet sich auf Blackouts im Winter vor
Drohen den EU-Staaten in diesem Winter Stromausfälle wegen der Energiekrise? Die EU bereitet sich auf zwei Szenarien vor.
Die EU-Kommission bereitet sich angesichts des Ukraine-Kriegs und der Energiekrise auf Stromausfälle und andere Notlagen auch innerhalb der Europäischen Union vor. "Es ist gut möglich, dass Katastrophenhilfe auch innerhalb der EU nötig wird", sagte der EU-Kommissar für humanitäre Hilfe und Krisenschutz, Janez Lenarčič, dem "RedaktionsNetzwerk Deutschland" (RND).
Die EU arbeite mit zwei Szenarien. "Wenn nur eine kleine Zahl an Mitgliedstaaten von einem Zwischenfall wie einem Blackout betroffen ist, können andere EU-Staaten über uns Stromgeneratoren liefern, wie es während Naturkatastrophen geschieht", sagte der Kommissar. Wäre eine große Zahl an Ländern gleichzeitig betroffen, sodass die EU-Länder ihre Nothilfe-Lieferungen an andere Mitgliedstaaten deckeln müssten, könne die Kommission den Bedarf aus ihrer strategischen Reserve bedienen.
Lenarčič: Schon vor dem Krieg gegen nukleare Notfälle gewappnet
"Schon während der Corona-Pandemie haben wir gelernt, dass wir nicht erst im Krisenfall reagieren können, und versuchen deshalb inzwischen, künftige Krisen vorherzusagen", so Lenarčič. Man sei mit der Vorhersage erfolgreich gewesen: "Denn schon vor dem Krieg haben wir uns auch gegen chemische, biologische, radiologische und nukleare Notfälle gewappnet. So konnten wir nun schon fünf Millionen Jodtabletten an die Ukraine liefern, für die Anwohner bedrohter Atomkraftwerke."
Alle EU-Mitgliedstaaten, aber auch alle anderen Länder, können Hilfe im Fall von Katastrophen wie Waldbränden oder Überschwemmungen beantragen. Im Notfall können die Hilfen laut Lenarčič, noch am selben Tag weitergeleitet werden.
- rnd.de: Kommissar für Krisenschutz: EU ist auf Blackouts und Verstrahlung vorbereitet
- Nachrichtenagentur Reuters