"Verbrennung verschiedener Ziele" Russland berichtet von neuartiger Laserwaffe
Russland will neue Geschütze auffahren: Wie der russische Vizeregierungschef Juri Borussow mitgeteilt hat, sollen künftig Lasersysteme bei der Kriegsführung eingesetzt werden.
Russland ist nach eigenen Angaben kurz vor der Einführung eines Hochleistungslasers zum Abschuss von Drohnen und leichten Fluggeräten. "Unsere Physiker haben Lasersysteme entwickelt, die um ein Vielfaches leistungsstärker sind, was die Verbrennung verschiedener Ziele erlaubt, und bauen sie auch praktisch schon serienreif", sagte der russische Vizeregierungschef Juri Borissow am Mittwoch bei einer Konferenz nahe Moskau, wie die staatliche Moskauer Nachrichtenagentur Tass meldete.
Nach Borissows Darstellung hat die neue Laserwaffe eine Reichweite von fünf Kilometern und kann Drohnen in dieser Höhe abschießen. Das neue System wurde demnach am Dienstag getestet und soll eine Drohne innerhalb von fünf Sekunden verbrannt haben. Nun werde es langsam in die Streitkräfte eingeführt. "Die ersten Prototypen werden schon eingesetzt", sagte Borissow. Überprüfbar waren die Angaben nicht. Es wurden auch keine Bilder gezeigt.
Der Laser soll Luftabwehrraketen ersetzen, die deutlich teurer in der Anschaffung sind. Russland meldet in seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine nahezu täglich den Abschuss von Drohnen mit Raketen. Borissow lobte auch die russische Laserwaffe "Pereswet", die zwar keine Drohnen abschießen, aber gegnerische Satelliten- und Aufklärungssysteme "blenden" und damit außer Gefecht setzen könne. Die Reichweite von "Pereswet" beträgt demnach 1.500 Kilometer.
Andere Länder setzen bereits auf Laserwaffen
Laserwaffen wird ein großes Potenzial bei der Kriegsführung beigemessen. Neben Russland setzen Staaten wie die USA, China, die Türkei und Indien, aber auch Deutschland auf ihre Entwicklung. Doch alles in allem führen diese Waffen noch ein Schattendasein.
Trifft im Einsatz ein Hochenergie-Laserstrahl – bestehend aus Photonen, also Licht – auf eine Oberfläche, erhitzt sich diese enorm. Dabei muss der Strahl immer am selben Punkt bleiben, damit dort sehr schnell viel Wärme entstehen kann. So können zum Beispiel Drohnen anfangen zu brennen oder Stahlträger schmelzen. Die Laserstrahlen können auch unsichtbar sein. Kritiker warnen vor nicht absehbaren Kollateralschäden. Wird ein anderes als das Zielobjekt getroffen, könnte ihnen zufolge die Wirkung katastrophal sein – Menschen könnten zum Beispiel erblinden.
Im März 2021 erklärte die damalige Bundesregierung, bis Ende 2022 an Bord der deutschen Fregatte "Sachsen" einen 20-Kilowatt-Laser erproben zu wollen. Dabei solle geklärt werden, "inwieweit sich der aktuelle Stand der Technik in der rauen, maritimen Umgebung bewährt", erklärte seinerzeit das Beschaffungsamt der Bundeswehr. Demnach waren bis dahin leistungsstarke Laser nur unter laborähnlichen Bedingungen getestet worden. Es steht im Raum, Luftwaffe und Marine mit Laserwaffen auszurüsten – allerdings keine Eurofighter.
- Nachrichtenagentur dpa