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Putins Propaganda : So denken Russen über den Ukraine-Krieg – und Deutschland


Putins Propaganda wirkt
Wie die Russen über den Ukraine-Krieg denken

Von t-online, lr

Aktualisiert am 08.04.2022Lesedauer: 2 Min.
Zuschauer bei einem Auftritt von Russlands Präsident Putin im Moskauer Luschniki-Stadion: Das Vertrauen in ihn wächst auch bei den Jungen.Vergrößern des Bildes
Zuschauer bei einem Auftritt von Russlands Präsident Putin im Moskauer Luschniki-Stadion: Das Vertrauen in ihn wächst auch bei den Jungen. (Quelle: SNA/imago-images-bilder)
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Inwieweit steht Russlands Bevölkerung hinter dem Angriffskrieg gegen die Ukraine? Eine neue Studie zeigt, wie sich die Haltung zuletzt verändert hat. Auch die Meinung über Deutschland wandelt sich.

Eine absolute Mehrheit der Russen befürwortet inzwischen den Krieg in der Ukraine. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage der Meinungsforschungsunternehmen Pollytix und Moweb. 57 Prozent gaben demnach an, "für das aktuelle militärische Eingreifen Russlands in der Ukraine" zu sein. Das sind neun Prozentpunkte mehr als bei einer Befragung Anfang März.

Methodik: Ausgewertet wurde eine Online-Umfrage mit mehr als 1.500 Russen zwischen dem 31. März und 6. April. Die Daten wurden dann gemäß der amtlichen Statistik gewichtet. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die russische Bevölkerung mit einer maximalen Fehlertoleranz von 2,5 Prozentpunkten.

Männer befürworten den Krieg dabei tendenziell häufiger als Frauen. Bei Älteren ist die Zustimmung zudem größer als bei jungen Erwachsenen. Auch in der Gruppe der 18- bis 39-Jährigen liegt sie allerdings inzwischen bei 50 Prozent. Das sind 13 Prozentpunkte mehr als noch Anfang März.

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Vertrauen in Putin steigt

Zugleich ist das Vertrauen in den russischen Präsidenten Wladimir Putin sogar leicht gestiegen. Auf die Frage, wie vertrauenswürdig er sei, antworteten nun 75 Prozent mit eher oder sehr vertrauenswürdig. Das ist eine Steigerung um vier Prozentpunkte.

Frauen finden Putin dabei tendenziell eher vertrauenswürdig als Männer, zwischen den Altersgruppen gibt es kaum messbare Unterschiede.

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Extrem großes Vertrauen in der Bevölkerung genießt das russische Militär mit 83 Prozent. Russische Medien (58) und das Staatsparlament Duma (55) schneiden vergleichsweise schlechter ab.

Feindbild USA

Schuld an der Eskalation des Konflikts in der Ukraine haben nach Meinung der Hälfte der Russen die USA. Dabei wächst das Feindbild von Amerika unter jungen Erwachsenen besonders schnell. Inzwischen sehen auch 43 Prozent der 18- bis 39-Jährigen die Vereinigten Staaten als Kriegsauslöser, zehn Prozentpunkte mehr als zu Beginn des militärischen Konflikts.

Das Ansehen Deutschlands hat in den vergangenen Wochen stark gelitten. Eine eher gute oder sehr gute Meinung von Deutschland haben der Umfrage zufolge nur noch 43 Prozent der Russen, sieben Punkte weniger als zuletzt. Eine so starke Verschlechterung in der öffentlichen Meinung wurde ansonsten nur bei Frankreich gemessen.

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Dass Putins Propaganda erfolgreich ist, zeigen auch weitere Daten. Den folgenden Aussagen stimmte jeweils mehr als die Hälfte der Befragten zu:

  • Die Ukraine sollte entmilitarisiert werden (63 Prozent).
  • Russland greift in der Ukraine ein, um die Ukraine zu entnazifizieren (51 Prozent).
  • Russland greift in der Ukraine ein, um die russische Minderheit zu schützen (58 Prozent).

Es sind drei der vorgeschobenen Gründe Russlands für den Krieg. Das Urteil der Meinungsforscher ist daher eindeutig: "Die mediale Propaganda sowie deutlich verschärfte Repressalien gegen abweichende Meinungen spiegeln sich auch im Meinungsbild der russischen Bevölkerung."

Sie betonen zudem, dass diesmal mehr Russen eine eindeutige Meinung äußerten, der hohe Anteil an Unentschlossenen aus der ersten Umfrage Anfang März sei deutlich gesunken. Geblieben sei einzig die Tendenz, dass bei den Jüngeren unter 39 Jahren immer noch die meisten Gegner des Krieges zu finden sind.

Verwendete Quellen
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