t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomePolitikUkraine

Ukraine-Krieg | So viele tote Soldaten melden Russland und die Ukraine


Ukraine-Krieg
So viele tote Soldaten melden Russland und die Ukraine

Von afp, dpa, reuters, jro

Aktualisiert am 02.03.2022Lesedauer: 3 Min.
Russische Soldaten rücken vor: Die Angaben zu Toten im Ukrainekrieg widersprechen sich.Vergrößern des Bildes
Russische Soldaten rücken vor: Die Angaben zu Toten im Ukrainekrieg widersprechen sich. (Quelle: Mikhail Voskresenskiy/imago-images-bilder)
News folgen

Für die Akzeptanz des russischen Angriffskrieg durch die Russen halten Experten auch die Zahl der Verluste an der Front für entscheidend. Doch die Kriegsparteien widersprechen sich. Ein Überblick.

Seit gut einer Woche greift Russland die Ukraine an. Der Angriffskrieg gilt im Westen und unter russischen Kritikern des Kreml als Krieg des russischen Präsidenten Wladimir Putin – nicht als Krieg des russischen Volkes. Als entscheidend dafür, dass die russischen Bürger den Krieg mittragen, gelten auch die Verluste Russlands an der Front. Hier aber ist die Lage unübersichtlich, beide Kriegsparteien widersprechen sich.

Wie groß sind die Verluste, die Russland verzeichnen muss? Wie groß sind die der Ukraine? Eine Übersicht über die offiziellen Angaben.

Moskau meldet 498 tote russische Soldaten – die Ukraine über 7.000

Die russische Regierung hat am Mittwochabend erstmals genauere Angaben zu Verlusten ihrer Streitkräfte beim Einmarsch in die Ukraine gemacht. Bei Einsätzen im Nachbarland seien bislang 498 russische Soldaten getötet worden, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums in Moskau, Igor Konaschenkow. Nach seinen Angaben wurden zudem 1.597 russische Soldaten verletzt.

Der Ukraine zufolge sind die russischen Verluste wesentlich höher: Der militärische Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj erklärte am Mittwochabend, über 7.000 russische Soldaten seien seit dem Beginn der Invasion getötet worden. Hunderte seien gefangen genommen worden, darunter auch Offiziere, so Olexij Arestowitsch. Ein schwer verletzter russischer Kommandeur sei nach Belarus gebracht worden.

Zuvor berichtete die Onlinezeitung "Kyiv Independent" unter Berufung auf die ukrainischen Streitkräfte von 5.840 getöteten russischen Soldaten. Unter anderem seien 211 Panzer und 31 Helikopter zerstört worden.

Die "New York Times" berichtete zuletzt, dass ein Beamter der US-Regierung die Zahl getöteter russischer Soldaten (Stand Montag) auf etwa 2.000 schätzt. Zum Vergleich: In dem 20 Jahre dauernden Afghanistan-Einsatz sind knapp 2.500 US-Soldaten ums Leben gekommen.

Wie hoch sind die Verluste der Ukraine?

Die Ukraine hat bisher nur die Zahl der am ersten Tag der Invasion gefallenen Soldaten bekanntgegeben. Dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zufolge sind am ersten Tag des Angriffs 137 Soldaten getötet und 316 Soldaten verletzt worden. Inzwischen dürfte die Zahl der Toten wesentlich höher liegen.

Das russische Verteidigungsministerium bezifferte die Zahl der gefallenen ukrainischen Soldaten auf über 2.870 Tote und 3.700 Verletzte.

Russland will Berichte über Totenzahlen zensieren

Die Regierung in Moskau hat die Kontrolle über Nachrichtenmedien und Tech-Konzerne in den letzten Tagen verschärft – und damit auch die Kontrolle über Berichte über gefallene Soldaten. Am Mittwoch berichteten russische Medien über einen Gesetzesentwurf, nach dem das Verbreiten von Falschinformationen über den Krieg mit einer Haftstrafe von bis zu 15 Jahren belegt werden könnte. Russland spricht bei dem Angriff auf die Ukraine nicht von einem Krieg, sondern von einer "Sonder-Militäroperation".

Zuvor hatten russische Behörden gedroht, die Wikipedia-Seite wegen eines Artikels zu sperren, in dem Todesfälle unter ukrainischen Zivilisten sowie der Einmarsch der russischen Streitkräfte in die Ukraine erwähnt werden. Dies teilte die russische Wikipedia am Dienstag mit.

Loading...
Symbolbild für eingebettete Inhalte

Embed

Der Google-Konzern Alphabet wurde nach Aussage der russischen Kommunikationsaufsicht Roskomnadsor angewiesen, den Zugang zu "unverifizierten Informationen" über Opfer unter russischen Soldaten und ukrainischen Zivilisten zu beschränken. Ein entsprechender Brief sei an Google geschickt worden, teilte Roskomnadsor mit.

Unklare Angaben über zivile Opfer

Geteilt wurden am Mittwoch auch neue Angaben zu zivilen Opfern im Ukrainekrieg. Die ukrainische Nachrichtenagentur "Ukrinform" meldete über 2.000 getötete Zivilisten, die seit dem 24. Februar durch russische Angriffe zu Tode kamen. Internationale Nachrichtenagenturen übernahmen die Zahlen.

Ukrinform bezieht sich dabei auf einen Facebook-Beitrag des ukrainischen Dienstes für Notfallsituationen (DSNS). Mittlerweile ist der Post der Behörde zu den zivilen Opfern aber bearbeitet worden, die Opferzahl wurde daraus entfernt. An gleicher Stelle heißt es jetzt: "Jede Stunde kostet das Leben unserer Kinder, Frauen und Verteidiger." Immer noch ist von 10 im Einsatz getöteten Rettungskräften die Rede. Zuletzt meldeten ukrainische Behörden knapp 198 getötete Zivilisten.

Dem Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen zufolge wurden bei dem Angriffskrieg Russlands mindestens 136 Zivilisten getötet. Ihr Sprecher Stephane Dujarric ergänzte jedoch, dass die Dunkelziffer deutlich höher liegen könnte.

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website