Putins großer Plan "Der Zar will sein großrussisches Reich wieder haben"
Die Lage im Osten der Ukraine eskaliert immer weiter. Viele t-online-Leser sind besorgt über die dramatischen Entwicklungen. Sie fürchten den Kriegshunger des russischen Präsidenten Putin.
Inhaltsverzeichnis
- "Der Zar will sein großrussisches Reich wiederhaben"
- "Es gibt nichts mehr zu reden"
- "Putin wird keine Ruhe geben, bis er sein Ziel erreicht hat"
- "Sanktionen? Was schert es Putin?"
- "Putin wird nur die Sprache der Gewalt verstehen"
- "Der Westen hat einen großen Anteil daran"
- "Deutschland sollte schleunigst über das Verhältnis zu Russland nachdenken"
- "Ich halte Sanktionen für falsch"
- "Westliche Illusionen zerschellen aktuell an der brutalen Realität"
Die Ereignisse im Russland-Ukraine-Konflikt überschlagen sich. Am Montag erkannte die russische Regierung die Unabhängigkeit der beiden sogenannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk an; Wladimir Putin ordnete die Entsendung von Truppen an. Der Westen reagiert mit weitreichenden Sanktionen.
Auch die t-online-Leser treibt das bedrohliche Geschehen um. Viele sind erschüttert über Wladimir Putins Vorgehen – manche halten den Westen aber auch nicht für unschuldig an der Situation.
"Der Zar will sein großrussisches Reich wiederhaben"
t-online-Leserin Gabriele Lenz schreibt: "Die Politiker haben Putin hofiert, das war ein Fehler. Jetzt sollte Schluss sein mit dem Bitten und Betteln. Man sollte endlich zur Tat schreiten. Die Politik sollte endlich harte Kante zeigen, denn es wird sonst nicht bei der Ukraine bleiben. Der 'Zar' will sein großrussisches Reich wiederhaben."
"Es gibt nichts mehr zu reden"
"Putin marschiert in die Ukraine ein, gleichzeitig will er im Dialog mit dem Westen bleiben. Die Zeit des Redens sollte – solange er sich auf ukrainischen Terrain befindet – vorbei sein", meint t-online-Leserin Michaela Lamsfuß.
"Es gibt nichts mehr zu reden, die Sanktionen müssen jetzt voll und ganz durchgeführt werden. Der Westen sollte sich auf die Spielchen nicht einlassen. Reden sollte erst dann wieder Raum finden, wenn Putin sich zurückgezogen hat."
"Putin wird keine Ruhe geben, bis er sein Ziel erreicht hat"
"Ich war selbst oft in der Ukraine und habe dort viele Freunde. Es ist ein wunderschönes Land. Schon vor 20 Jahren, nachdem Putin an die Macht gekommen war, haben meine Freunde in diesem Mann einen zweiten Stalin und eine große Gefahr für die Ukraine gesehen", berichtet t-online-Leser Clemens Pullwitt.
"Putins größtes Trauma ist der Zerfall der Sowjetunion, der er über viele Jahre gedient hat, auch als KGB-Chef in Dresden. Ich denke, sein Ziel ist die Wiedererrichtung Russlands in alter Größe; da gehört seiner Meinung nach die Ukraine dazu. Er kann die Eigenständigkeit der Ukraine als eigenen Staat nicht akzeptieren. Putin wird keine Ruhe geben, bis er sein Ziel erreicht hat."
"Sanktionen? Was schert es Putin?"
Auch t-online-Leserin Beate Richter glaubt, dass der russische Präsident Großes vorhat: "Die Anerkennung der 'Volksrepubliken' Donezk und Luhansk durch Russland ist meines Erachtens nur der Anfang eines größeren Plans. Herr Putin hat bereits erklärt, es gebe keine ukrainische Nationalität, Herr Lawrow spricht der Ukraine die Souveränität ab. Es wird vermutlich nur eine Frage der Zeit sein, bis sich Russland das holt, was ihm seiner Meinung nach zusteht – die ganze Ukraine.
Herr Putin weiß sehr genau, dass die NATO nicht eingreifen wird, denn es handelt sich nicht um einen Bündnisfall. Genau aus diesem Grund dürfte er vermutlich von den baltischen Staaten erst mal die Finger lassen. Sanktionen? Was schert es Herrn Putin, wenn es seinem Volk schlecht geht? Solange er anderen dafür die Schuld in die Schuhe schieben kann und selbst weiter in Saus und Braus leben kann, hat er damit kein Problem", glaubt Beate Richter.
"Putin wird nur die Sprache der Gewalt verstehen"
"Ich hoffe, dass die zu erwartenden Sanktionen des Westens Putin heftig treffen", äußert hingegen t-online-Leser Andreas Maier. "Ich denke, mit Diplomatie kann man bei ihm leider nichts erreichen. Falls es zu einem Krieg mit der Ukraine kommen sollte, müsste der Westen mit allen Mitteln zur Ukraine stehen. Das heißt, auch Soldaten und Waffen in der Ukraine zu stationieren.
Putin wird leider nur die Sprache der Gewalt verstehen. Vielleicht kann man ihn damit zum Umdenken bringen, indem man Russland somit zeigt: Ein Einmarsch in der Ukraine wird für Russland erhebliche Verluste bringen."
"Der Westen hat einen großen Anteil daran"
"Der Westen braucht sich jetzt nicht zu ereifern", findet t-online-Leser Henry Bertz. "Er hat einen großen Anteil daran, dass es so kommen musste. Die Nato in ihrer Arroganz interessieren die Sicherheitsinteressen der Russen schon seit Jahren nicht. Sieben Jahre hatte die Ukraine Zeit, die Minsker Vereinbarungen umzusetzen. Mit Ansage ist nichts passiert. Aber das übersah man mit voller Absicht!"
"Deutschland sollte schleunigst über das Verhältnis zu Russland nachdenken"
t-online-Leser Peter Uttenthaler mailt: "Herrn Putins Entscheidung, die umkämpften Gebiete der Ostukraine als unabhängig anzuerkennen, ist keine Überraschung. Es war naiv – und bleibt es – zu glauben, Russland verlege Truppen in den bekannten Größenordnungen an die ukrainischen Grenzen, um das Ganze anschließend von westlichen Politikern wegverhandeln zu lassen.
Putin war Soldat, kam aus dem KGB und denkt nach wie vor auch weitgehend so. Sein Rechtfertigungsversuch zum Thema bestätigt das sehr eindrucksvoll. Deutschland sollte schleunigst und ernsthaft über das Verhältnis und die Nähe zu Russland nachdenken. Geschäft ist nicht alles!"
"Ich halte Sanktionen für falsch"
t-online-Leser Harald Koppitz ist der Meinung, "dass der Westen sich zu wenige Gedanken darüber gemacht hat, was die Sicherheit für Russland bedeutet". Er denkt zudem, dass Deutschland zu sehr auf westliche Verbündete höre.
"Wir als Europäer sollten uns viel mehr an den wirtschaftlichen Möglichkeiten Russlands orientieren und nicht nach Amerika schauen. Die derzeitige Infrastruktur Russlands bietet Europa einmalige Chancen, auf lange Sicht Wirtschaftserfolge zu generieren. Daher halte ich Sanktionen für falsch."
"Westliche Illusionen zerschellen aktuell an der brutalen Realität"
"Machen wir uns nichts vor: Herr Putin wird durchsetzen wollen, was er in seiner Rede ausgesprochen hat", vermutet t-online-Leser Günther Trautvetter. "Der Westen füttert die Gans, die Russland über kurz oder lang verspeisen wird.
Wer will oder kann daran etwas ändern? Krieg vermeiden heißt, so meine ich, die Ukraine dem Einflussbereich des Kremls zu überlassen. Westliche Illusionen zerschellen aktuell an der brutalen Realität eines wahnsinnig gewordenen Despoten."
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