"Ein historischer Tag" Neuseeland will Zigaretten verbieten
Neue Maßnahmen gegen Tabakkonsum: In Neuseeland sollen künftig junge Menschen nicht mehr legal an Zigaretten gelangen. Auch ältere Raucher sind vom Gesetz betroffen.
Neuseeland will zu einem rauchfreien Land werden und den Verkauf von Zigaretten an zukünftige Generationen verbieten. Wie die Regierung am Donnerstag ankündigte, soll das Mindestalter für den Kauf von Tabakprodukten schrittweise angehoben werden. So soll erreicht werden, dass Jugendliche, die heute noch im Teenager-Alter sind, auch als Erwachsene nie legal Zigaretten kaufen können. Die neuen Regeln sollen voraussichtlich ab Ende kommenden Jahres gelten, berichtete die Zeitung "New Zealand Herald".
"Wir wollen sicherstellen, dass junge Leute nie mit dem Rauchen anfangen, also machen wir es strafbar, rauchbare Tabakprodukte an Jugendliche zu verkaufen", sagte die Vize-Gesundheitsministerin Ayesha Verrall. Dem Plan zufolge können Raucher dann auch nur noch Tabakwaren mit sehr niedrigem Nikotingehalt kaufen. Zudem sollen immer weniger Geschäfte die Erlaubnis erhalten, Tabakwaren anzubieten. "Dies ist ein historischer Tag für die Gesundheit unseres Volkes", betonte Verrall.
Mindestalter für den Zigarettenkauf erhöhen
In Neuseeland liegt das Mindestalter für den Kauf von Zigaretten derzeit bei 18 Jahren. Wie Verrall ankündigte, will die Regierung das Mindestalter ab 2027 jedes Jahr um ein Jahr erhöhen, damit heutige Jugendliche ihr Leben lang Nichtraucher bleiben.
Rauchen sei die häufigste vermeidbare Todesursache in Neuseeland, so die Politikerin. Die durch Tabakkonsum verursachten Schäden seien besonders bei den Maori (den Ureinwohnern des Landes) und in Gemeinden mit niedrigem Einkommen spürbar.
Neuseeland als Vorreiter
Daher will die neuseeländische Regierung erreichen, dass schon bis 2025 nur noch fünf Prozent der Neuseeländer rauchen – derzeit sind es 13,5 Prozent. Mit diesem Plan bleibe Neuseeland weltweit Vorreiter bei der Beschränkung des Tabakkonsums, sagte Verrall. In Neuseeland ist das Sport-Sponsoring durch Tabakfirmen schon seit 1990 verboten, seit 2004 gilt ein Rauchverbot in Bars.
Verrall kündigte auch Maßnahmen an, um Rauchern bei der Entwöhnung zu helfen. "Wenn wir verhindern, dass Menschen mit dem Rauchen anfangen, und denen, die rauchen, beim Aufhören helfen, decken wir beide Enden des Spektrums ab", sagte sie. Kritiker warnten aber bereits, dass ein Verbot den illegalen Handel auf dem Schwarzmarkt anheizen werde.
- Nachrichtenagentur dpa