Gerichtsurteil Neun britische Klimaaktivisten müssen ins Gefängnis
London (dpa) - Neun Aktivistinnen und Aktivisten der Umweltschutzorganisation Insulate Britain sind in London wegen zivilen Ungehorsams zu einer mehrmonatigen Haftstrafe verurteilt worden.
Das Gericht begründete seine Entscheidung damit, dass die Verurteilten deutlich gemacht hätten, dass sie weiterhin Gerichtsbeschlüsse missachten wollten. Die Aktivisten hatten gegen eine einstweilige gerichtliche Verfügung verstoßen und trotzdem weiter an Protestaktionen teilgenommen.
Gegen viele Aktivisten von Insulate Britain waren bereits zuvor einstweilige Verfügungen verhängt worden, die ihnen weitere Straßenblockaden untersagten. Die Gruppe hatte in den vergangenen Wochen mehrfach die Londoner Ringautobahn M25 und andere Verkehrswege blockiert, indem Beteiligte sich auf den Asphalt geklebt hatten.
Die 20 bis 58 Jahre alten Aktivisten wurden zu vier Monaten Haft verurteilt, lediglich einer muss sechs Monate ins Gefängnis. Eine der Aktivistinnen kündigte der Nachrichtenagentur PA zufolge an, nach ihrer Haftstrafe in den Hungerstreik treten zu wollen.
Der Anwalt der Aktivisten, Raj Chada, kritisierte, mit dem Urteil werde das Instrument zivilen Ungehorsams angegriffen. "Statt Gerichte jene einsperren zu lassen, die Alarm schlagen, sollte die Regierung es sein, die uns vor der Klimakrise beschützt", sagte Chada.