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Niederlande: Krawalle bei Anti-Corona-Protesten – über 200 Festnahmen


Steinwürfe und Feuerwerkskörper
Krawalle in den Niederlanden – über 200 Menschen festgenommen

Von dpa
25.01.2021Lesedauer: 2 Min.
In Amsterdam, Eindhoven und Limburg: So heftig waren die Ausschreitungen bei den Corona-Protesten in den Niederlanden. (Quelle: Glomex)

In den Niederlanden ist es zu gewaltsamen Ausschreitungen gegen die verschärften Corona-Maßnahmen gekommen. Unruhen sind in zehn Städten gemeldet worden. Auch Wasserwerfer kamen zum Einsatz.

In den Niederlanden wurden die Corona-Maßnahmen verschärft, erstmals wurde auch eine nächtliche Ausgangssperre verhängt. In mehreren niederländischen Städten kam es daraufhin zu Krawallen. Nach Angaben der Polizei kam es kurz vor Beginn der Ausgangssperre um 21 Uhr am Sonntag in etwa zehn Städten zu gewaltsamen Ausschreitungen. Dabei wurden Polizisten mit Feuerwerkskörpern und Steinen angegriffen. In Den Haag wurden Autos in Brand gesteckt. Weitere Unruhen wurden unter anderem auch aus Tilburg, Enschede, Venlo, Roermond, Breda, Arnheim und Apeldoorn gemeldet.

200 Festnahmen landesweit

In der südöstlichen Provinz Limburg an der deutschen Grenze wurde die Militärpolizei zu Hilfe gerufen. In Enschede griffen Randalierer ein Krankenhaus mit Steinwürfen an. Mehr als 200 Personen wurden landesweit festgenommen. Erst gegen Mitternacht kehrte nach Mitteilungen der Einsatzkräfte an den meisten Orten Ruhe ein.

In sozialen Medien war am Sonntag zu Krawallen aufgerufen worden. Politiker verurteilten die Gewalt. Dies habe nichts mit legitimen politischen Demonstrationen zu tun, erklärte Justizminister Ferd Grapperhaus. "Das ist schlicht kriminelles Verhalten."

Demonstration in Amsterdam mit Wasserwerfern beendet

Zuvor hatte die Polizei bereits in Amsterdam und Eindhoven mit Wasserwerfern verbotene Demonstrationen beendet. Hunderte Demonstranten hatten nach Polizeiangaben gegen die Corona-Maßnahmen protestiert und die Polizei mit Feuerwerkskörpern und Steinwürfen angegriffen. In Eindhoven wurden Geschäfte geplündert und Brände gelegt. In Amsterdam ging die Polizei mit Pferden, Hunden und Schlagstöcken gegen die Demonstranten vor. Allein dort gab es etwa 170 Festnahmen. In Eindhoven wurden mehr als 30 Menschen festgenommen.

Bereits am Abend zuvor hatte es in der Kleinstadt Urk nördlich von Amsterdam Krawalle gegeben. Dort hatten Jugendliche nach Polizeiangaben ein Corona-Testzentrum des Gesundheitsamtes in Brand gesteckt. Am Samstagabend war erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie eine Ausgangssperre in Kraft getreten. Die Bürger müssen von 21 bis 4.30 Uhr in ihren Wohnungen bleiben. Verstöße werden mit Geldbußen von 95 Euro bestraft.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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