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Corona-Mutation: Grenz-Chaos – Lufthansa errichtet Luftbrücke nach Großbritannien


Wegen Grenz-Chaos
Lufthansa errichtet Luftbrücke nach Großbritannien

Von dpa
Aktualisiert am 23.12.2020Lesedauer: 2 Min.
Boeing 777 der Lufthansa Cargo (Archivbild): Mit einer solchen Maschine werden Lebensmittel nach Großbritannien geflogen, um britische Supermarkt-Regale zu füllen.Vergrößern des Bildes
Boeing 777 der Lufthansa Cargo (Archivbild): Mit einer solchen Maschine werden Lebensmittel nach Großbritannien geflogen, um britische Supermarkt-Regale zu füllen. (Quelle: Arne Dedert/dpa-bilder)

Die Ausbreitung der britischen Corona-Mutation hat zu Chaos an der Grenze zum Vereinigten Königreich geführt. Weil inzwischen Lebensmittel in britischen Supermärkte knapp zu werden drohen, springt die Lufthansa ein.

Während Tausende Kraftfahrer vor dem Ärmelkanal im Stau stehen, bereitet die Lufthansa eine Luftbrücke für die britischen Supermärkte vor. Ein Frachtjet vom Typ Boeing 777 mit 80 Tonnen Obst und Gemüse an Bord sollte am Nachmittag auf dem Flughafen Doncaster Sheffield in Mittelengland landen, wie das Unternehmen am Mittwoch auf Anfrage mitteilte. "Lufthansa Cargo prüft derzeit, ob in den nächsten Tagen weitere zusätzliche Frachtflüge angeboten werden können", hieß es. Möglicherweise könne auch ein regulärer Flug genutzt werden. "Dies könnte mit einem Frachter sein, wir prüfen aber auch, ob wir Passagierflugzeuge nur für Frachtflüge einsetzen können."

Weil Frankreich wegen der Ausbreitung der in Großbritannien entdeckten neuen Variante des Coronavirus seine Grenzen geschlossen hatte, stauen sich Tausende Lastwagen auch mit verderblichen Gütern in Südostengland. Handelsverbände warnen, dass manche frische Produkte spätestens nach Weihnachten in britischen Supermärkten knapp werden könnten. Derzeit stammen rund 80 Prozent der britischen Lebensmitteleinfuhren aus der Europäischen Union.

Wütende Kraftfahrer liefern sich Handgemenge

Am Freitag machten die Kraftfahrer in Dover ihrem Ärger Luft. Mit einem lauten Hupkonzert wiesen sie auf ihre Lage hin. Eine kleine Gruppe geriet mit Polizisten aneinander, die den Zugang zum Hafen absperrten. Es kam zum Handgemenge, ein Mann wurde festgenommen.

In der Nacht zum Mittwoch öffnete Frankreich nach zwei Tagen zwar wieder die Grenze für Lastwagen aus Großbritannien – doch für die Einreise ist nun ein negativer Corona-Test vorgeschrieben. Kapazitäten, um schnell Hunderte Fahrer testen zu können, sind in Dover aktuell nicht vorhanden. Sie müssen erst noch aufgebaut werden. Folglich kamen auf französischer Seite in Calais nur wenige Lastwagenanhänger mit den Fähren an, aber keine kompletten Sattelzüge.

"Bis der Rückstau beseitigt ist und sich die Lieferketten wieder normalisieren, erwarten wir Probleme mit der Verfügbarkeit einiger frischer Waren", sagte Andrew Opie, der beim Handelsverband BRC für Lebensmittel zuständig ist. Die Regierung rief dazu auf, auf Hamsterkäufe zu verzichten. Supermarktketten betonten, alle Waren seien vorrätig. Dennoch waren in einigen Läden die Gemüseregale leer gekauft.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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