Mega-Stau an britischer Grenze Hunderte deutsche Lkw-Fahrer stecken fest – Eskalation mit Polizei
Seit dem Wochenende sitzen Tausende Lkw-Fahrer an der britischen Grenze fest. Nun gibt es eine Lösung, doch die dauert. Vor Ort entlädt sich der Frust, vor allem gegenüber der Polizei.
Nach der Grenzschließung Frankreichs zum Schutz vor der neuen Corona-Mutation stecken nach Verbandsangaben aktuell auch mehrere hundert Lkw-Fahrer aus Deutschland im Stau in Großbritannien fest. Der Bundesverband Spedition und Logistik sagte der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch, er gehe von 300 bis 400 Betroffenen aus. Der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) sprach von mehreren hundert deutschen Fahrern.
Am englischen Hafen Dover ist es zwischen wartenden Lastwagenfahrern und der Polizei zu Schubsereien und Handgemengen gekommen. (Die Szene sehen Sie hier im Video.) Frustrierte Fahrer hätten die Polizei ausgepfiffen, einige versuchten, an den Beamten vorbeizukommen, wie britische Medien am Mittwoch berichteten. Zuvor hatten Großbritannien und Frankreich mitgeteilt, dass von Mittwoch an wieder Lastwagen über den Ärmelkanal in die EU setzen dürfen. Allerdings müssen Fahrer einen negativen Corona-Test vorweisen.
Stau dauert wohl noch einige Tage
In Dover und Umgebung warten nach Schätzungen des britischen Speditionsverbands bis zu 10.000 Lastwagen auf die Ausreise nach Frankreich. Die Regierung sprach von 4.000. Sie stecken entweder auf der Autobahn nach Dover fest oder sind auf einen angrenzenden, ungenutzten Flugplatz ausgewichen. Dort sollen auch die Tests stattfinden.
Frankreich hatte in der Nacht zum Montag die Grenze nach Großbritannien auch für den Warenverkehr geschlossen – aus Angst vor einer Ausbreitung der neuen Coronavirus-Variante.
Bis sich der immense Lkw-Stau rund um den Hafen von Dover auflöst, dürfte es nach Angaben der britischen Regierung "einige Tage" dauern. Es gebe nun "viel zu tun" und das Problem werde nicht "sofort" gelöst sein, sagte Wohnungsbauminister Robert Jenrick am Mittwoch dem Sender Sky News.
- Nachrichtenagenturen dpa, AFP