Stark steigende Fallzahlen Corona-Alarm: Schweden schließt Gymnasien
In Schweden schwillt die zweite Ansteckungswelle weiter an. Wie schon im Frühjahr schickt die Regierung deshalb die Oberstufen vorerst in den digitalen Unterricht.
Die schwedische Regierung hat angesichts deutlich steigender Corona-Zahlen die Schließung aller Gymnasien im Land angeordnet. Der Unterricht werde ab Montag bis zu den Weihnachtsferien virtuell stattfinden, kündigte Regierungschef Stefan Löfven am Donnerstag an. "Wir tun dies, um die Ansteckungen einzudämmen." Schweden kämpft derzeit mit einer zweiten Corona-Welle, deren Höhepunkt Mitte Dezember erwartet wird.
Während der ersten Corona-Welle waren die Gymnasien bereits von Mitte März bis Mitte Juni geschlossen worden. Kinderkrippen, Grund- und Hochschulen waren von der Maßnahme nicht betroffen. Auch jetzt sollen sie weiter geöffnet bleiben. Die Schließung der Gymnasien gilt vorerst bis zum Ende der Weihnachtsferien am 6. Januar.
Marke von 7000 Toten überschritten
Schweden ging seit Beginn der Corona-Pandemie einen weniger restriktiven Weg als die meisten anderen europäischen Länder. Kritiker warfen den Behörden deshalb vor, mit ihrer Strategie Menschenleben zu gefährden. Dennoch verzichtete die Regierung lange auf das Verhängen von Einschränkungen und sprach stattdessen Empfehlungen für die Bürger aus.
Die zweite Welle, deren Höhepunkt von Experten Mitte Dezember erwartet wird, hat bereits jetzt zu zahlreichen Todesfällen geführt. Am Donnerstag überschritt Schweden die Marke von 7.000 Corona-Toten.
Als Reaktion auf die steigenden Neuinfektionen verhängte die Regierung Mitte November erstmals verbindliche Einschränkungen, unter anderem für Treffen in der Öffentlichkeit und den Verkauf von Alkohol. Treffen in privaten Wohnungen werden durch die Regelung jedoch nicht eingeschränkt und auch eine Maskenpflicht gibt es nicht.
- Nachrichtenagentur AFP