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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Newsblog zum Nahen Osten Kreml-Sprecher verwirrt mit Aussage zu Assads Ehefrau
Es wird weiter über eine angebliche Scheidung von Asma Al-Assad spekuliert. Die neue syrische Führung ernennt zwei Minister. Alle Entwicklungen im Newsblog.
Inhaltsverzeichnis
- Israels Armee: Erneut Geschoss aus dem Jemen abgefangen
- Israel bekennt sich erstmals zu Tötung von Hamas-Chef Hanijeh
- Neue Machthaber in Syrien empfangen Vertreter Jordaniens und Katars
- Syriens neuer Machthaber: Keine Waffen außerhalb von Staatskontrolle
- Neue syrische Führung ernennt Minister
- Angriff auf Schule in Gaza: sechs Menschen getötet
Israels Armee: Erneut Geschoss aus dem Jemen abgefangen
3 Uhr: Die israelische Luftabwehr hat in der Nacht laut Militärangaben erneut ein Geschoss abgefangen, das sich aus dem Jemen kommend Israel genähert habe. Das Projektil sei noch außerhalb der eigenen Landesgrenzen abgeschossen worden, hieß es. In mehreren Gebieten im Zentrum Israels hatten die Warnsirenen geheult. Die Sirenen seien wegen möglicher herabfallender Trümmerteile infolge des Abschusses ausgelöst worden, teilte die Armee weiter mit. Die Huthi-Rebellen im Jemen äußerten sich zunächst nicht zu dem Vorfall.
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte wegen des fortgesetzten Beschusses durch die Miliz am Sonntag harte Militärschläge gegen die Islamisten im Jemen angekündigt. In der Nacht zum Samstag hatte eine Rakete aus dem Jemen die Küstenmetropole Tel Aviv getroffen. 16 Menschen wurden leicht verletzt.
Montag, 23. Dezember
Israel bekennt sich erstmals zu Tötung von Hamas-Chef Hanijeh
22.54 Uhr: Israel bekennt sich erstmals zur Tötung des ehemaligen Hamas-Chefs Ismail Hanijeh im Iran im Juli. Verteidigungsminister Israel Katz listet während einer Veranstaltung zur Ehrung von Militärs Erfolge seines Landes auf, zu denen er Siege über die radikal-islamische Hamas im Gazastreifen und die Hisbollah-Miliz im Libanon zählt. Zudem kündigt er an, die Führung der Huthi-Rebellen im Jemen zu "enthaupten" – "genauso, wie wir es mit Hanijeh" sowie anderen hochrangigen Islamisten getan habe. Eine Stellungnahme der Hamas oder des Irans liegen zunächst nicht vor. Hanijeh war in einem Gästehaus der iranischen Regierung in der Hauptstadt Teheran getötet worden.
Neue Machthaber in Syrien empfangen Vertreter Jordaniens und Katars
21.41 Uhr: Gut zwei Wochen nach dem Sturz des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad hat der neue De-facto-Machthaber Ahmed al-Scharaa Vertreter Jordaniens, Katars und Saudi-Arabiens zu Gesprächen über die Zukunft des Landes empfangen. Das Rote Kreuz startete am Montag derweil einen dringenden Aufruf an internationale Geldgeber, beim Wiederaufbau zerstörter Häuser und Wohngebiete in Syrien zu helfen.
Der jordanische Außenminister Ajman Safadi sicherte al-Scharaa bei einem Treffen in Damaskus Hilfe beim Wiederaufbau des Landes zu. Jordanien unterstütze eine Regierung, "die das gesamte Spektrum Syriens repräsentiert", sagte Safadi laut einem Bericht des jordanischen Staatsfernsehens. Die arabischen Staaten seien sich darüber einig, "Syrien ohne jede Einmischung von Außen" zu unterstützen.
Chlorgasangriff in Syrien: Mediziner offenbar zu Falschaussagen gezwungen
17.58 Uhr: Zwei Ärzte und ein Krankenpfleger sind nach eigenen Angaben von der Assad-Regierung zu Falschaussagen über einen mutmaßlichen Chlorgas-Angriff in der syrischen Stadt Duma gezwungen worden. Die drei Männer sagten im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AFP, Mitarbeiter des Geheimdiensts der Regierung des damaligen Machthabers Baschar al-Assad hätten sie nach dem Vorfall im April 2018 massiv unter Druck gesetzt. Ziel war, dass sie gegenüber Ermittlern der Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OPCW) den Einsatz chemischer Kampfstoffe leugneten.
Bei dem Angriff, über den zahlreiche internationale Medien berichtet hatten, wurden nach Angaben der OPCW Fässer mit Chlorgas auf das damals von Regierungsgegnern kontrollierte Duma abgeworfen, 43 Menschen wurden getötet. Einem Bericht der OPCW aus dem Jahr 2023 zufolge gibt es "begründeten Anlass zu der Annahme", dass die syrische Luftwaffe für den Angriff verantwortlich war. Die Assad-Regierung hatte die Verantwortung für den Vorfall stets zurückgewiesen.
Kehrt Asma al-Assad jetzt nach London zurück?
15.32 Uhr: Das Leben im Moskauer Exil scheint Asma al-Assad nicht zu gefallen. In ihrer alten Heimat fürchtet man jetzt, dass die Frau des syrischen Ex-Diktators zurückkommt. Mehr dazu lesen Sie hier.
Spekulationen um angebliche Assad-Scheidung halten an
13.37 Uhr: Spekulationen um eine angeblich bevorstehende Scheidung des gestürzten syrischen Machthabers Baschar al-Assad halten auch nach einer Reaktion des Kremls weiter an. Sprecher Dmitri Peskow verneinte eine Frage, in der es auch um Asma al-Assads angeblich gewünschte Scheidung ging. Allerdings war die Frage so komplex formuliert gewesen, dass offen blieb, welchen Teil genau er dementierte.
Eine Reporterin wollte von Peskow wissen, ob Berichte der Wahrheit entsprächen, dass Assads Ehefrau die Scheidung eingereicht habe und Russland verlassen wolle, gegen Assad selbst aber ein Ausreiseverbot verhängt und sein Vermögen beschlagnahmt worden sei. "Nein, das entspricht nicht der Wahrheit", antwortete Peskow.
Die Nachrichtenagentur Interfax titelte anschließend: "Peskow hat Meldungen zur Einschränkung der Bewegungsfreiheit Assads dementiert." Die staatliche Nachrichtenagentur Tass wiederum interpretierte Peskows Dementi so, dass auch die Scheidungspläne in Abrede gestellt wurden.
Kurden könnten die großen Verlierer im neuen Syrien sein
9.56 Uhr: Die Machtübernahme in Syrien wirft neue Fragen auf, insbesondere für die Kurden im Norden des Landes. Ihnen droht große Gefahr aus der Türkei. Mehr dazu lesen Sie hier.
Sonntag, 22. Dezember
Syriens neuer Machthaber: Keine Waffen außerhalb von Staatskontrolle
18.28 Uhr: Der neue faktische Machthaber in Syrien, Ahmed al-Scharaa, sagt, er werde in seinem Land keinen Waffenbesitz außerhalb der Staatskontrolle dulden. Zugleich kündigt er an, in den nächsten Tagen die neue Struktur der syrischen Streitkräfte bekanntzugeben.
Türkischer Außenminister in Damaskus: Kein Platz für PKK-YPG in Syrien
16.35 Uhr: Für die kurdische Miliz PKK-YPG ist nach den Worten des türkischen Außenministers Hakan Fidan künftig kein Platz in Syrien. Bei einem Besuch in Damaskus sagt Fidan, die Militanten besetzten illegal syrisches Gebiet. Zugleich spricht sich Fidan dafür aus, all die gegen das Assad-Regime verhängten Sanktionen zu beenden, um Syrien wieder aufbauen zu können. Nach einem Treffen mit der HTS-Spitze betont Fidan zudem, die internationale Gemeinschaft müsse mit der neuen Regierung in Damaskus interagieren.
- Nachrichtenagenturen dpa, Reuters und afp