t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomePolitikAuslandTerrorismus

Terroranschlag in Wien: Diese Kampfsportler retteten angeschossenen Polizisten


Nachrichten
Wir sind t-online

Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.

Zum journalistischen Leitbild von t-online.

Terroranschlag in Wien
Junge Kampfsportler retteten angeschossenen Polizisten


Aktualisiert am 03.11.2020Lesedauer: 2 Min.
Diese beiden Männer haben offenbar eine Passantin und einen Polizisten gerettet: Recep Tayyip Gültekin (l.) und Mikail Özen wurden während des Anschlags zu mutigen Helfern.Vergrößern des Bildes
Diese beiden Männer haben offenbar eine Passantin und einen Polizisten gerettet: Recep Tayyip Gültekin (l.) und Mikail Özen wurden während des Anschlags zu mutigen Helfern. (Quelle: Instagram)

Bei einem Café-Besuch sind zwei junge Männer im Kugelhagel gelandet. Einer wurde verletzt. Trotzdem retteten sie einen angeschossenen Polizisten. Medien feiern die Kampfsportler nun als Helden.

Sie wollten den letzten Kaffee vor den Ausgangssperren trinken und wurden inmitten eines islamistischen Anschlags zu Rettern: Die beiden jungen Kampfsportler Mikail Özen und Recep Tayyip Gültekin haben in Wien einen schwer verletzten Polizisten gerettet, der von einem Attentäter angeschossen wurde. Das berichtete Özen in einem Video, das in sozialen Medien weiterverbreitet wurde. In österreichischen und türkischen Medien werden die Männer nun als Helden gefeiert.

"Wir sind auf einmal mitten im Gefecht gelandet", schildert der 25-jährige Özen, dessen Kampfname im Ring "Iron Mike" ist. "Auf einmal sind Schüsse gefallen, Leute sind blutüberströmt am Boden gelegen." Zunächst hätten sie einer alten Dame geholfen, sich in Sicherheit zu bringen. Dabei sei sein Freund von einem Schrapnell leicht am Bein verletzt worden. Bilder auf den Instagram-Accounts der beiden unterstützen die Schilderungen.

Empfohlener externer Inhalt
X
X

Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen X-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren X-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.

"Nachdem ich die Frau in in ein nahes Restaurant gebracht habe, hat der Terrorist seine Waffe auf mich gerichtet", sagte Gültekin der türkischen Nachrichtenagentur Anadolu. Er habe sich zu Boden geworfen, sei aber am Bein verletzt worden. Anschließend seien sie auf den verletzten Polizisten aufmerksam geworden.

Sie haben Hinweise zu dieser Recherche? Verfügen Sie über Einblicke in Bereiche, die anderen verschlossen sind? Sie möchten Missstände mithilfe unserer Reporter aufdecken? Kontaktieren Sie uns unter hinweise@stroeer.de

Der Beamte sei schwer getroffen gewesen, Rettungskräfte konnten ihn aufgrund der Gefahrenlage nicht erreichen. Ein Handy-Video, das auch von TRT verbreitet wurde, zeigt mutmaßlich die beiden Kampfsportler am Rande der U-Bahn-Station am Schwedenplatz, wie sie versuchen, sich dem Beamten in Deckung bleibend zu nähern. In dem Video sind auch Schüsse zu hören.

Empfohlener externer Inhalt
X
X

Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen X-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren X-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.

Anschließend hätten sie den Verletzten zum Krankenwagen getragen, berichtete Özen. "Ich wünsche dem Polizeibeamten eine gute Genesung, ich hoffe es geht ihm gut", sagte er noch sichtlich erschüttert. Gültekin habe sich in der Nacht nicht mehr ins Krankenhaus begeben. "Ich wollte keine Belastung sein, weil ich dachte, dass es viele Verletzte geben würde", sagte Gültekin. Die Wunde sei nicht sehr groß, heute werde er sich behandeln lassen.

Bei dem Terrorangriff wurden Behördenangaben zufolge vier Unbeteiligte und der Attentäter selbst getötet. 15 Menschen wurden zum Teil schwer verletzt, darunter der Polizist. Derzeit sucht die Polizei noch nach weiteren möglichen Tätern. Der Erschossene habe sich mit der Terrormiliz "Islamischer Staat" besonders verbunden gefühlt. Mehr zu dem Täter lesen Sie hier.

"Eins will ich noch sagen", schloss Özen seine Botschaft auf Instagram. "Wir türkischstämmigen Muslime verabscheuen jedwede Art von Terror. Wir stehen zu Österreich, wir stehen für Wien. Wir respektieren Österreich." Sie seien jederzeit zur Hilfe bereit.

Verwendete Quellen
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Themen



TelekomCo2 Neutrale Website