Autobombe Dschihadisten-Anschlag in Mogadischu: Mindestens drei Tote
Mogadischu (dpa) - Nur wenige Tage nach einem verheerenden Angriff in Somalia hat die Terrormiliz Al-Shabaab erneut einen Anschlag verübt. Ein mit Sprengstoff beladenes Auto explodierte am Mittwoch in der somalischen Hauptstadt Mogadischu, wie Regierungssprecher Ismael Mukhtar Omar erklärte.
Mindestens drei Menschen seien getötet und sechs verletzt worden, sagte der Polizist Ali Hassan Kulmiye. Erst kürzlich war in Mogadischu ein mit Sprengstoff beladener Lastwagen explodiert, knapp 100 Menschen wurden getötet.
Das Auto explodierte am Mittwoch an einem Checkpoint, in dessen Nähe sich der Präsidentenpalast, das Sicherheitsministerium und das Parlament befinden. Eine Explosion erschütterte Anwohnern zufolge die Stadt, Rauchwolken waren über den Dächern Mogadischus zu sehen.
Die somalische Terrorgruppe Al-Shabaab beanspruchte den Anschlag über den Radiosender Al-Andalus für sich. Demnach handelte es sich um einen Selbstmordattentäter, der sich in die Luft sprengte. Dies konnte der Regierungssprecher zunächst nicht bestätigen.
Die islamistischen Fundamentalisten kämpfen seit Jahren in dem Land am Horn von Afrika um die Vorherrschaft. Sie kontrollieren Gebiete im Süden und Zentrum des Landes und verüben immer wieder Anschläge. Sie haben es meist auf Sicherheitskräfte und Politiker abgesehen, dabei kommen aber auch Zivilisten ums Leben. Die Anschläge finden oft an Kontrollpunkten statt, an denen Sicherheitskräfte Fahrzeuge prüfen und sich lange Staus bilden. Auch greift die Gruppe öfter Hotels an.
Die USA fliegen regelmäßig Luftangriffe gegen die Terrormiliz. Zudem wird die Regierung Somalias im Kampf gegen Al-Shabaab von einer Mission der Afrikanischen Union unterstützt, an der sich auch Kenia beteiligt. Daher verüben Kämpfer von Al-Shabaab auch immer wieder Anschläge auf Ziele in Kenia, wie erst am vergangenen Wochenende: Die Gruppe griff einen Stützpunkt an, der auch vom US-Militär genutzt wird. Ein US-Soldat und zwei Mitarbeiter eines Dienstleisters des US-Militärs wurden dabei getötet.