Ermittlungen in Frankreich Diplomat soll militanter ultrarechter Gruppe angehört haben
Ein Diplomat ist in Frankreich in Gewahrsam genommen worden. Dem Mann wird vorgeworfen, ein "aktives" Mitglied einer ultrarechten Gruppe zu sein. Die Gruppe plante offenbar Anschläge gegen Muslime.
Wegen Zugehörigkeit zu einer ultrarechten Gruppe, die Anschläge auf Muslime in Frankreich geplant haben soll, ist gegen einen französischen Diplomaten ein Ermittlungsverfahren eröffnet worden. Dem Franzosen, der bis dahin in der Botschaft in El Salvador gearbeitet habe, wird Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung vorgeworfen, wie am Donnerstag aus Ermittlungskreisen ein entsprechender Bericht der Zeitung "Le Parisien" bestätigt wurde.
Das Verfahren gegen den Diplomaten wurde demnach bereits im Juni eröffnet. Der Mann sei in Frankreich vom Inlandsgeheimdienst DGSI in Gewahrsam genommen worden, hieß es aus Ermittlungskreisen. Er sei "nicht nur ein Sympathisant", sondern ein "aktives" Mitglied der ultrarechten Gruppe Actions des forces opérationelles (AFO, Aktionen der operationellen Streitkräfte). Angesichts der Vorwürfe wurde der Diplomat vom Dienst suspendiert.
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Gegen 13 AFO-Mitglieder waren den Angaben zufolge bereits im Sommer 2018 Ermittlungsverfahren wegen Bildung einer kriminellen terroristischen Vereinigung eingeleitet worden. Die Gruppe hat es sich auf die Fahnen geschrieben, "gegen die islamistische Gefahr" zu kämpfen, und plante offenbar Anschläge gegen Muslime. Bei der Durchsuchung der Wohnungen der Verdächtigen wurden Feuerwaffen, Munition und Bestandteile des Sprengstoffs TATP gefunden. Anführer der Gruppe soll ein Polizist im Ruhestand gewesen sein.
- Nachrichtenagentur afp