Aussöhnung mit Indigenen Kanada entschuldigt sich posthum bei Häuptling
Der indigene Chief Poundmaker war zu Unrecht der Plünderung beschuldigt worden. Jetzt hat Kanadas Premierminister Trudeau den Häuptling posthum entlastet und sich im Namen der Regierung entschuldigt.
Kanadas Premierminister Justin Trudeau hat einen vor mehr als 130 Jahren verurteilten Häuptling posthum von allen Vorwürfen entlastet. Chief Poundmaker, auch bekannt als Pihtokahanapiwiyin, war Trudeaus Erklärung zufolge 1885 zu Unrecht der Plünderung beschuldigt worden, als er während der Kämpfe zwischen Indigenen und Regierungstruppen Nahrungsmittel für sein hungerndes Volk gesucht hatte. Der Häuptling habe viele Leben gerettet, weil er seine Krieger davon abgehalten habe, die sich zurückziehenden Regierungstruppen anzugreifen, sagte der Premier am Donnerstag (Ortszeit).
Trudeau hatte das historische Schlachtfeld im Reservat der Poundmaker Cree Nation aufgesucht, um sich im Namen der Regierung bei Mitgliedern des Stammes für das erfahre Unrecht zu entschuldigen. "Wir sehen ein, dass Chief Poundmaker Zeit seines Lebens nicht gerecht behandelt wurde und ihm auch nicht der nötige Respekt als Führer seines Volkes gezollt wurde", sagte Trudeau laut einer Erklärung seines Büros.
Poundmaker wurde damals zu drei Jahren Haft verurteilt und nach einem Jahr aus gesundheitlichen Gründen entlassen. Vier Monate später starb der Häuptling.
- Deutschland-Puls: Die Jugend hat das Vertrauen in die deutsche Politik verloren
- Brexit: Oppositionsführer Corbyn fordert Neuwahlen
- Washington: Trump gegen Pelosi – es wird persönlich
Kanada bemüht sich um eine Aussöhnung mit den Indigenen des Landes, den First Nations. Dazu gehöre auch, "uns unserer Vergangenheit zu stellen und unsere Fehler anzuerkennen", heißt es in der Erklärung weiter. "Die Wahrheit ist nun bekannt, und er (Chief Poundmaker) wird in der Geschichte als ein Nationalheld in Erinnerung bleiben", sagte Duane Antoine, der heutige Chef der Poundmaker Cree Nation.
- Nachrichtenagentur dpa