In Kooperation mit den USA Kosovo holt mehr als 100 IS-Angehörige aus Syrien zurück
Die Welt stellt sich weiterhin die Frage, was mit ehemaligen Kämpfern des IS und ihren Angehörigen passieren soll. Kosovarische Behörden haben nun über 100 ihrer Staatsbürger wieder zurückgeholt.
Die Behörden im Kosovo haben mit Unterstützung der USA 110 kosovarische Staatsbürger, die der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) angehört hatten, aus Syrien zurückgeholt. Dies gab Justizminister Abelard Tahiri auf einer Pressekonferenz in Pristina bekannt. "Diese Aktion ist eine klare Botschaft, dass unser Staat seine Bürger nicht aufgibt und Terrorismus nicht unterstützt", zitierte ihn das Nachrichtenportal "koha.net".
Nach Angaben der Polizei in Pristina handelte es sich bei den Zurückgeholten um 4 mutmaßliche IS-Kämpfer sowie 32 Frauen und 79 Kinder. Die Männer seien unmittelbar nach ihrer Ankunft festgenommen worden. Für die Frauen und Kinder stünden Programme zu ihrer Wiedereingliederung in die Gesellschaft bereit. Den Polizeiangaben zufolge halten sich noch 30 Kämpfer, 49 Frauen und 8 Kinder in Syrien auf.
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Dem IS, der von 2014 bis zu seiner weitgehenden Zerschlagung Ende 2017 großräumige Gebiete in Syrien und im Irak kontrolliert hatte, hatten sich Tausende Anhänger aus anderen Ländern angeschlossen. Aus Balkanländern mit einer muslimischen Bevölkerung – darunter das Kosovo – kamen mehrere hundert Kämpfer und Sympathisanten. Die meisten von denen, die das Ende des IS überlebten, warten in Lagern der syrischen Kurden-Milizen auf eine Rückkehr in ihre Heimatländer.
- Nachrichtenagentur dpa