Freund von Anis Amri Italien weist inhaftierten Tunesier aus
Ein in Italien inhaftierter Tunesier ist in seine Heimat ausgewiesen worden, nachdem er im Gefängnis negativ aufgefallen war. Er war offenbar mit dem Attentäter Anis Amri befreundet.
Die italienische Regierung hat einen als gefährlichen Islamisten eingestuften Tunesier ausgewiesen. Es handele sich um einen Freund des Berliner Weihnachtsmarktattentäters Anis Amri, teilte Innenminister Matteo Salvini am Donnerstag mit. Er sei in sein Heimatland zurückgeschickt worden.
Laut Mitteilung saß der 33-Jährige wegen diverser Straftaten im Gefängnis. Dort habe man eine zunehmende Radikalisierung bemerkt, und er sei immer aggressiver gegen Wärter und Mitgefangene geworden. Die Geheimdienste hätten ihn schon im Visier gehabt, weil er sich 2014 während einer gemeinsamen Haftzeit in Palermo mit Amri angefreundet habe. Laut Salvini ist es schon die 14. Ausweisung eines als gefährlich eingestuften Ausländers seit Jahresbeginn.
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Amri war am 19. Dezember 2016 mit einem geraubten Lastwagen in den Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheidplatz gerast. Er tötete dort elf Menschen, nachdem er zuvor schon den LKW-Fahrer umgebracht hatte. Auf seiner Flucht durch Europa wurde er wenige Tage später bei Mailand von einem italienischen Polizisten erschossen.
- Nachrichtenagentur dpa