Terror an den Pyramiden Tote bei Anschlag auf Touristenbus in Ägypten
Vier Tage nach Heiligabend wird Ägypten von einem Anschlag erschüttert. Ganz in der Nähe der Pyramiden von Gizeh detoniert ein Sprengsatz. Mindestens vier Menschen sterben.
Bei einer Explosion nahe der Pyramiden von Gizeh in Ägypten hat es Tote und Verletzte gegeben. Ein selbstgebauter Sprengsatz sei an einer Straße neben einem Bus mit Touristen explodiert, teilte das Innenministerium am Freitagabend in der Hauptstadt Kairo mit. Drei Vietnamesen und ein Ägypter seien getötet, mindestens zwölf weitere Personen verletzt worden.
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Der Anschlag geschah am frühen Abend, kurz nach 18 Uhr (Ortszeit), an einer viel befahrenen Straße. Der Bus war gerade zu einer Rundfahrt um die weltberühmten Sehenswürdigkeiten gestartet, an Bord befanden sich 14 vietnamesische Touristen. Der ägyptische Reiseführer erlag im Krankenhaus seinen Verletzungen. Der Busfahrer wurde ebenfalls verletzt.
Der Sprengsatz sei nahe einer Mauer versteckt gewesen, hieß es. Bilder vom Ort des Anschlags zeigten das schwer beschädigte Wrack des Busses. Die Seiten- und Vorderscheiben gingen bei der Explosion zu Bruch, die Außenverkleidung wurde eingedrückt. Sicherheitskräfte riegelten die Umgebung ab, Ermittler untersuchten Spuren.
Der ägyptische Regierungschef Mustafa Madbuli trat nach einem Besuch bei den Verletzten im Al-Haram-Krankenhaus mit den Ministern für Gesundheit und Tourismus vor die Presse. Angesprochen auf mögliche schädliche Auswirkungen des Anschlags auf die für Ägypten besonders wichtige Tourismusbranche sagte er, es gebe "kein einziges Land, in dem es keine Angriffe gibt". Solche Gewalttaten könnten sich auch in der Zukunft wiederholen. "Kein Land der Welt kann hundertprozentige Sicherheit garantieren", sagte der Regierungschef.
Immer wieder Urlauber Ziel von Angriffen
Die in der Nähe von Kairo gelegenen Pyramiden gehören zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten Ägyptens. Allerdings kam es in der Vergangenheit wiederholt zu tödlichen Anschlägen auf Urlauber. Im Sommer 2017 erstach ein Angreifer im Badeort Hurghada am Roten Meer zwei Deutsche, eine Tschechin erlag später ihren Verletzungen.
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Im Oktober 2015 explodierte eine Bombe an Bord einer russischen Passagiermaschine kurz nach dem Start in Ägypten und tötete alle 224 Insassen. Zu dem Anschlag bekannte sich die Terrormiliz Islamischer Staat. Die ägyptische Regierung bekämpft auf der Halbinsel Sinai einen Ableger der Gruppe.
Die Reisebranche des Landes leidet sehr unter den Attacken. Die Touristenzahlen waren nach den Umbrüchen des sogenannten Arabischen Frühlings 2011 stark gesunken, erholten sich zuletzt aber leicht. Das Auswärtige Amt warnt dennoch vor einem erhöhten Risiko terroristischer Anschläge.
- Nachrichtenagenturen dpa, AFP
- Bericht bei Shorouk News (arabisch)