Nach Anschlag in Teheran Iran richtet acht Mitglieder des "Islamischen Staates" hin
18 Menschen kamen ums Leben, als Kämpfer des "Islamischen Staates" im vergangenen Juni die iranische Hauptstadt attackierten. Nun sind die ersten Todesurteile vollstreckt worden.
Im Iran sind acht Mitglieder der sunnitischen Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) wegen eines Angriffs auf das Parlament und ein Mausoleum in Teheran im vergangenen Jahr hingerichtet worden. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Isna wurden sie am Samstag in einem Gefängnis der Hauptstadt aufgehängt. Neben den Hingerichteten, bei denen es sich um iranische IS-Sympathisanten handeln soll, werden weitere in den Angriff verwickelte IS-Mitglieder immer noch verhört.
Im Juni vergangenen Jahres hatten IS-Mitglieder zeitgleich das iranische Parlament sowie das Mausoleum des iranischen Revolutionsführers Ajatollah Ruhollah Chomeini angegriffen. Dabei kamen 18 Menschen ums Leben, mehr als 50 wurden verletzt. Anhänger des sunnitischen IS sehen im schiitischen Iran einen ihrer Erzfeinde.
Wie gelangten die Kämpfer in die Hauptstadt?
Der IS soll besonders an der Grenze zu Pakistan und Afghanistan im Südosten des Irans aktiv und nach iranischen Angaben auch in den Drogenschmuggel involviert sein. Der IS-Angriff und das Eindringen ins streng bewachte Parlament in Teheran führte zu heftiger Kritik am Geheimdienst des Landes. Obwohl die Attacke schnell niedergeschlagen wurde, kamen Fragen auf, wie die schwerbewaffneten Kämpfer überhaupt unbemerkt bis in die Hauptstadt hatten gelangen können.
Die iranische Führung hatte bis dahin immer wieder betont, das Land sei sicher vor Terrorismus und besonders vor dem IS. Der Iran und die Al-Kuds-Einheit der Revolutionsgarden nehmen für sich in Anspruch, einen großen Anteil am Sieg gegen die Terrormiliz im Nordirak und in Syrien gehabt zu haben. Al-Kuds-Kommandeur Ghassem Sulejmani gilt daher im Iran auch als Nationalheld. Im November vergangenen Jahres erklärte Sulejmani stolz "das Ende der teuflischen IS-Herrschaft".
Kritik von Menschenrechtlern
Der Iran hat stets behauptet, dass die Revolutionsgarden im Irak und in Syrien nur als militärische Berater im Kampf gegen den IS tätig seien. Es war aber ein offenes Geheimnis, dass besonders die Al-Kuds-Einheit auch aktiv an den Kämpfen beteiligt war, und besonders in Syrien auch viele ihrer Soldaten umgekommen sind.
Der Iran wird von Menschenrechtlern seit Jahren wegen der vielen Hinrichtungen kritisiert. In dem Land steht auf Terror, Mord, Vergewaltigung, bewaffneten Raub und größeren Drogenhandel die Todesstrafe. Bei Kindesmissbrauch erfolgt die Hinrichtung besonders schnell.
- dpa