Mehrere Tote und Verletzte Äthiopien: Explosion bei Rede von Regierungschef Ahmed
Seit April ist Abiy Ahmed Ministerpräsident von Äthiopien, er gilt als Hoffnungsträger für das ostafrikanische Land. Nun hat es bei einer Ansprache einen Anschlag gegeben.
Bei einer Explosion während einer Kundgebung des äthiopischen Regierungschefs Abiy Ahmed in Addis Abeba sind mehrere Menschen getötet worden. Zudem wurden mehrere weitere Menschen verletzt, sagte Ahmed dem staatlichen TV-Sender ETV kurz nach dem Anschlag am Samstag. Genaue Angaben zur Opferzahl oder dem Hintergrund machte er nicht, sprach aber von einem "gut orchestrierten Anschlag".
Zu der Explosion war es kurz nach seiner Ansprache gekommen, Ahmed selbst blieb unversehrt. Die Polizei nahm die Ermittlungen auf. Zehntausende Menschen hatten sich am Morgen in der Hauptstadt versammelt, um den seit April amtierenden, reformorientierten Ahmed zu unterstützen. Auch in anderen Städten Äthiopiens gab es Kundgebungen.
Ahmed sucht Dialog mit Rivalen
Seit seinem Amtsantritt hat Ahmed mehrere Reformen in dem Staat am Horn von Afrika eingeleitet. Er hat unter anderem die Freilassung Hunderter Gefangener verkündet, den Dialog mit der Opposition gesucht und Friedensgespräche mit dem Langzeit-Rivalen Eritrea angestoßen.
Äthiopien mit seinen fast 100 Millionen Einwohnern wurde bislang mit harter Hand regiert. Die Opposition ist im Parlament nicht vertreten. Trotz raschen Wirtschaftswachstums gehört Äthiopien UN-Statistiken zufolge noch immer zu den ärmsten Ländern der Welt.
- dpa