Kampf um die Terror-Hauptstadt Heftige Straßenkämpfe in IS-Hochburg Rakka
Vom Norden, vom Osten und vom Westen her rücken die Gegner des Islamischen Staats (IS) auf Rakka vor. Die Extremisten leisten erbitterten Widerstand, werden in ihrer letzten Hochburg aber immer mehr in die Enge getrieben.
Vom US-Militär unterstützte Kämpfer der Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) drangen in das östliche Stadtviertel Al-Moscheileb ein und zwangen die Extremisten dort zum Rückzug, wie ein Sprecher der Militäroperation erklärte. Es gebe heftige Straßenkämpfe. Kurdischen Quellen zufolge lieferten sich SDF-Kräfte auch am westlichen Rand der Großstadt Kämpfe mit dem IS.
Die SDF bestehen vor allem aus den kurdischen Volksschutzeinheiten YPG, aber auch aus arabischen Kämpfern. Die US-Regierung hatte vergangenen Monat angekündigt, die YPG mit Handfeuerwaffen, Maschinengewehren und gepanzerten Fahrzeugen auszurüsten. Unterstützt werden die Truppen von Luftangriffen der Anti-IS-Allianz unter Führung der USA.
Seit dem Start der Militäroperation zur Befreiung Rakkas im November sind die SDF-Truppen immer weiter auf die inoffizielle Hauptstadt der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) vorgerückt, in der zuletzt noch rund 200.000 Menschen lebten. Nach Süden hin ist Rakka trotz militärischer Erfolge der IS-Gegner noch immer an die IS-Gebiete im Osten Syriens und im Irak angebunden.
Neben dem fast komplett eroberten Mossul im Irak gilt der Ort am Fluss Euphrat als wichtigste Stadt in den Händen des IS. Rakka wird seit 2014 von den Extremisten beherrscht.
USA greifen Assad-Verbündete an
Im Süden Syriens griff die US-geführte Militärkoalition erneut regierungsnahe Kräfte aus der Luft an. Mehr als 60 Kämpfer seien am Dienstag mit einem Panzer, Artilleriegeschützen, gepanzerten Fahrzeugen und Flugabwehrwaffen in eine Deeskalationszone nahe At Tanf eingedrungen, teilte das US-Militär mit. Sie hätten eine Gefahr für Koalitionskräfte und Verbündete dargestellt. Nach mehreren Warnungen habe das Bündnis sie daher aus der Luft angegriffen. Zwei Artilleriegeschütze und eine Flugabwehrwaffe seien zerstört und der Panzer beschädigt worden. Es blieb zunächst unklar, ob es Tote gab.
Bereits am 18. Mai hatten die USA regierungsnahe Milizen angegriffen, die sich der Deeskalationszone genähert hatten. Das US-Militär bildet dort eigenen Angaben zufolge Verbündete im Kampf gegen den IS aus.