Islamisten unter Druck Rebellen rücken auf IS-Bastion Al-Rakka vor
Der IS ist in Al-Rakka und in Aleppo zunehmend unter Druck. Einheiten der Rebellen rücken auf die inoffizielle Hauptstadt des Islamischen Staats vor. Noch in diesem Sommer soll sie erobert werden.
Die Rebellen der sogenannten Demokratischen Kräfte Syriens rücken an mehreren Fronten auf die IS-Bastion Al-Rakka vor. Im Nordosten, Norden und Nordwesten der Stadt sei es am Samstag zu Gefechten mit den Extremisten der Terrormiliz Islamischer Staat gekommen, berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Unter anderem sei eine Baumwollfabrik vier Kilometer nördlich von Al-Rakka eingenommen worden, hieß es auf einer kurdischen Facebook-Seite.
USA: Kurden besonders effektiv
Die Demokratischen Kräfte Syriens - oder SDF - werden von der Kurdenmiliz YPG angeführt und erhalten Unterstützung durch das Militärbündnis unter Führung der USA. Diese Tatsache hat zur Verstimmung zwischen Washington und Ankara geführt. Die Türkei betrachtet die YPG nämlich als verlängerten Arm der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK und damit als Terrororganisation.
Die USA unterstützen die YPG aber, weil sie sich als besonders effektiv im Kampf gegen den IS erwiesen haben. Die Gruppe rechnet damit, Al-Rakka noch in diesem Sommer zu erobern. Für den IS wäre das ein herber Schlag, Al-Rakka gilt als Hauptstadt des von den Extremisten ausgerufenen Kalifats.
Zahlreiche Eroberungen
Auch in der Provinz Aleppo musste der IS eine Niederlage hinnehmen. Aktivisten berichteten, dass dort Regierungstruppen am Samstag den Luftwaffenstützpunkt Al-Dscharra zurückerobert hätten. Zudem kam es in Kabun, der Region Ost-Ghuta außerhalb von Damaskus zu Gefechte. Das syrische Militär teilte mit, es habe den Ort komplett erobert, die oppositionsnahe Beobachtungsstelle stritt das ab, da einige Teile Kabuns noch immer in der Hand von Rebellen seien.
Eine Eroberung Kabuns wäre ein wichtiger Erfolg für die Regierung, weil sie dadurch den Sicherheitsgürtel rund um die Hauptstadt ausweiten könnten. Einige andere Rebellenhochburgen außerhalb von Damaskus wurden zuletzt nach langer Belagerung evakuiert. Die Rebellenkämpfer dort bekamen freies Geleit in die Provinz Idlib.