Terroranschlag verhindert Attacke in Wien war offenbar "zeitnah geplant"
Die Behörden in Wien haben offenbar einen Terroranschlag verhindert. Die vereitelte Attacke soll kurz bevorgestanden haben.
Es gebe "Hinweise, dass ein solcher Anschlag sehr zeitnah geplant" war, sagte der Generaldirektor für öffentliche Sicherheit im Innenministerium, Konrad Kogler, im ORF-Radio.
Bombe in der U-Bahn
Das Zünden einer Bombe in einer U-Bahn sei "eines der möglichen Szenarien gewesen". Die Behörden mahnten die Bevölkerung an stark frequentierten Orten zu besonderer Vorsicht.
Am Freitagnachmittag war ein 18-jähriger Österreicher mit Migrationshintergrund wegen Terrorverdachts verhaftet worden. Der Mann stammt laut Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) aus dem "albanischen Milieu". Er war den Behörden als Kleinkrimineller bekannt.
Es liege möglicherweise ein radikal-religiöser, salafistischer Hintergrund vor. Auszuschließen sei aber, dass der Mann ein Heimkehrer aus einem Kriegsgebiet der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) sei.
Weitere Festnahmen könnten folgen
Die Hinweise, die zur Festnahme des Mannes führten, kamen von befreundeten Geheimdiensten. Der Mann war laut Sobotka auch einmal in Deutschland.
Er wurde in den vergangenen Tagen observiert. Gefahr für die Bevölkerung habe es nicht gegeben. "Die Person war jederzeit unter Kontrolle", hieß es aus dem Innenministerium. Der Mann sitzt nun wegen des Verdachts der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung in Haft.
Bei Hausdurchsuchungen in Wien und Niederösterreich am Freitag wurden Mobiltelefone sichergestellt. Sie werden nun ausgewertet. Weitere Festnahmen könnten abhängig vom Ermittlungsstand noch folgen.
Die "Kronen Zeitung" hatte berichtet, der Mann habe in der zweiten Januarhälfte einen Sprengstoffanschlag verüben wollen. Den Sprengsatz soll der Verdächtige in Deutschland gebaut haben.