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Belgien: Abdeslam-Kumpel Mohamed Abrini festgenommen


Attentate von Paris und Brüssel
Staatsanwaltschaft: Mutmaßlicher Terrorist Abrini festgenommen

Von t-online, afp, reuters, ap
Aktualisiert am 09.04.2016Lesedauer: 3 Min.
Die belgische Polizei blockiert eine Straße im Brüsseler Stadtteil Anderlecht. In der Gegend gab es die neuen Verhaftungen.Vergrößern des BildesDie belgische Polizei blockiert eine Straße im Brüsseler Stadtteil Anderlecht. In der Gegend gab es die neuen Verhaftungen. (Quelle: dpa-bilder)

Die belgische Polizei hat sechs Tatverdächtige im Zusammenhang mit den Anschlägen von Paris und Brüssel festgenommen. Einer der Verhafteten ist der 31-jährige Belgier Mohamed Abrini, ein guter Freund von Salah Abdeslam, der zu den Paris-Attentätern gehört. Das teilte die Staatsanwaltschaft in Brüssel am Abend mit.

Abrini war der letzte bekannte Verdächtige der Pariser Terrorwelle. Seine Rolle dabei ist aber unklar.

Ob es sich bei Abrini außerdem um den geflüchteten dritten Brüsseler Flughafenattentäter handelt, wird nach Angaben der Ermittler noch geprüft. Seit den Anschlägen am 22. März wird dieser dritte Verdächtige als "Mann mit Hut" gesucht.

Zweiter U-Bahn-Verdächtiger gefunden?

Bei einem der fünf anderen Festgenommenen könnte es sich nach Angaben der Staatsanwaltschaft um den Mann handeln, der kurz vor der Explosion in der Brüsseler Metrostation Maelbeek an der Seite des Selbstmordattentäters gesehen wurde. Er soll in einem Einkaufszentrum die Taschen gekauft haben, die später bei den Anschlägen zum Einsatz kamen.

Der Festgenommene mit dem Namen Osama K. wurde nach den bisherigen Ermittlungen am 3. Oktober vergangenen Jahres von Salah Abdeslam in Ulm in Baden-Württemberg abgeholt und nach Belgien gebracht. Warum sich Osama K., der unbestätigten Medienberichten zufolge die schwedische Staatsangehörigkeit haben soll, in Deutschland aufgehalten haben könnte, blieb zunächst unklar.

Abrini fuhr im November mit Abdeslam nach Paris

Abrini wurde zwei Tage vor den Anschlägen vom 13. November in Paris gemeinsam mit Abdeslam an einer Autobahntankstelle Richtung französische Hauptstadt gefilmt. Seine DNA-Spuren und Fingerabdrücke fanden sich nicht nur in einem der Renault Clios, die während der Paris-Attentate benutzt wurden, sondern auch in der Wohnung in Forest, in der Abdeslam Unterschlupf fand.

Abdeslam war bereits am 18. März in Brüssel geschnappt worden. Er hatte in Paris seinen Sprengstoffgürtel nicht gezündet, sondern weggeworfen. Derzeit wird seine Auslieferung nach Frankreich vorbereitet. Sein Bruder Brahim war einer der Selbstmordattentäter. Abrini und die Abdeslam-Brüder kennen sich seit Kindheitstagen aus dem Brüsseler Brennpunktviertel Molenbeek.

Abrini war der Polizei als Kleinkrimineller bekannt. Er soll im Frühsommer letzten Jahres nach Syrien gereist sein. Dort war sein jüngerer Bruder 2014 in der berüchtigten frankophonen Brigade der IS-Terrormiliz getötet worden.

Sollte Abrini wirklich der "Mann mit Hut" sein, käme ihm wohl bei beiden Terrorserien eine entscheidende Rolle zu.

Anderer Terrorverdächtiger kommt frei

Derweil ist ein anderer Verdächtiger der Pariser Anschläge aus belgischer Untersuchungshaft freigekommen. Die Brüsseler Staatsanwaltschaft verzichtete nach eigenen Angaben darauf, Einspruch gegen eine Gerichtsentscheidung zur Aufhebung der Untersuchungshaft einzulegen.

Damit konnte der 35-jährige nach knapp fünf Monaten auf freien Fuß gesetzt werden. Der Sohn eines Imams aus dem Brüsseler Stadtteil Molenbeek war zehn Tage nach den Anschlägen vom 13. November festgenommen worden.

Abdellah C. ist ein Bekannter von Mohamed Abrini. Nach Angaben von C.s Anwalt hatte sein Mandant im vergangenen Juni Abrini zum Brüsseler Flughafen Zaventem gebracht und am 16. Juli in Paris abgeholt. Auf dem Handy eines weiteren inhaftierten Verdächtigen wurde zudem C.s Handynummer entdeckt. Laut seinem Anwalt konnte C. jedoch alle Fragen klären.

Ungeachtet dessen bleibt der Vorwurf gegen C. wegen "Terrormorden und Beteiligung an den Aktivitäten einer terroristischen Gruppe" bestehen. Nach belgischem Gesetz wird eine formelle Beschuldigung erst nach Abschluss der Ermittlungen wieder aufgehoben. Bei den koordinierten Anschlägen in Paris waren 130 Menschen getötet worden. Bei den Brüsseler Attentaten kamen 32 Menschen ums Leben.

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