Flugdaten belegen So schaffte Diktator Assad sein Geld aus Syrien

Neue Flugdaten enthüllen die verschlungenen Wege, auf denen Syriens Ex-Machthaber Assad sein Vermögen ins Ausland transferiert hat. Milliardenschwere Operationen stehen im Fokus.
2024 spitze sich die Lage für den syrischen Diktator Baschar al-Assad dramatisch zu. Rebellen rückten damals auf die Hauptstadt Damaskus vor. Hektisch organisierte der Machthaber die Flucht seiner Familie – und die Ausfuhr seiner Reichtümer.
Eine Recherche der Agentur Reuters zeigt nun, wie Assad sein Vermögen – oder zumindest einen Teil davon – ins Ausland schaffte. Luftbilder, Flugdaten und Chatnachrichten zeichnen dabei eine Spur. Vor allem eine Maschine zeigt ein auffälliges Muster: eine Embraer Legacy 600 i.
Das Flugzeug war in Gambia registriert. Die vermutlich über einen libanesischen Geschäftsmann angeheuerte Maschine flog am 6. und 7. Dezember insgesamt dreimal von Damaskus nach Abu Dhabi. Dem Flughafenpersonal wurde eingetrichtert: "Sie haben dieses Flugzeug nie gesehen."
Drei Flüge nach Abu Dhabi
Beim ersten Flug sollen Angehörige des Assad-Clans und Bargeld an Bord gewesen sein. Beim zweiten Flug wurden demnach Kunstgegenstände wie Gemälde und Skulpturen außerhalb des Landes geschaffen.
Der dritte Flug, vor dessen Start auch Fahrzeuge der Botschaft der Vereinigten Arabischen Emirate im VIP-Bereich des Flughafens Damaskus gesichtet wurden, transportierte der Recherche zufolge Bargeld sowie Festplatten. Darauf sollen sich detaillierte Informationen über Assads weitverzweigte Geldflüsse befunden haben.
Damaskus war am 8. Dezember 2024 an die Rebellen gefallen. Assad hatte das Land am selben Tag über eine russische Luftwaffenbasis in Syrien in Richtung Moskau verlassen. "Assad hat sich einfach aus dem Staub gemacht", sagte damals Nadim Houri, Geschäftsführer Think-Tanks Arab Reform Initiative.
Das Ausmaß von Assads Reichtum lässt sich schwer ermessen. Das US-amerikanische Verteidigungsministerium schätzte es 2022 etwa auf eine bis zwei Milliarden Dollar.
- www.aerotelegraph.com: "Wie Assads Reichtümer Syrien in einer Embraer Legacy 600 verließen"