Nach Verhängung des Kriegsrechts Staatsanwaltschaft in Südkorea klagt Präsidenten Yoon an
Die Verhängung des Kriegsrechts hat weitere Konsequenzen für Yoon Suk Yeol. Dem suspendierten südkoreanischen Präsidenten droht eine Verurteilung.
Die Staatsanwaltschaft in Südkorea hat Anklage gegen den suspendierten Präsidenten Yoon Suk Yeol wegen der Verhängung des Kriegsrechts im vergangenen Monat erhoben. Wie die Nachrichtenagentur Yonhap berichtete, wirft die Staatsanwaltschaft des zentralen Bezirksgerichts in Seoul im Aufruhr gegen die Staatsgewalt vor. Zuvor hatte das Korruptionsermittlungsbüros CIO zu diesem Schritt aufgerufen.
Yoons Anwälte hatten dagegen gefordert, Yoon unverzüglich aus der ihrer Ansicht nach illegalen Haft zu entlassen. Sie argumentierten bei einer Anhörung vor dem Verfassungsgericht vor wenigen Tagen, dass er nie die Absicht gehabt habe, das Kriegsrecht vollständig zu verhängen. Die Maßnahme sei nur als Warnung gedacht gewesen, um den politischen Stillstand zu überwinden.
Yoon war im Januar als erster amtierender südkoreanischer Präsident verhaftet worden. Hintergrund ist, dass der 64-Jährige am 3. Dezember das Kriegsrecht verhängt hatte. Dies löste eine Staatskrise aus. Das Parlament stimmte am 14. Dezember für seine Amtsenthebung. Parallel zum Strafverfahren wird das oberste Gericht entscheiden, ob Yoon seines Amtes enthoben oder seine präsidialen Befugnisse wiederhergestellt werden sollen. Dafür hat es insgesamt 180 Tage Zeit.
Yoon hob das Kriegsrecht nach etwa sechs Stunden auf. Abgeordnete der größten Oppositionspartei hatten das Vorgehen abgelehnt. Während der dramatischen Konfrontation wurden Soldaten mit Gewehren, Schutzwesten und Nachtsichtgeräten gesehen, die durch eingeschlagene Fenster in das Parlamentsgebäude eindrangen.
- Nachrichtenagentur Reuters