Für Angriffe auf Charkiw Putin zieht offenbar Soldaten aus Afrika ab
Russische Söldner und Soldaten sind auch in afrikanischen Staaten aktiv. Nun aber hat Russland offenbar einige von ihnen abgezogen.
Russland hat nach britischer Einschätzung Soldaten aus seinem Afrikakorps abgezogen und an die Front in der Ukraine geschickt. In den vergangenen Wochen seien Einheiten neben regulären russischen Streitkräften und Strafeinheiten während der Offensive in Wowtschansk im Norden Charkiws im Einsatz gewesen, teilte das britische Verteidigungsministerium am Freitag auf der Plattform X mit.
Der Afrikakorps des russischen Verteidigungsministeriums entstand im Dezember 2023 und besteht aus mehr als 2.000 regulären Soldaten und Offizieren sowie aus erfahrenen Söldnern, von denen viele vorher in der Gruppe Wagner gedient haben. Einige von ihnen sind in Niger im Einsatz.
Mehrere Staaten setzen auf Zusammenarbeit mit Russland
Das Land hatte nach einem Militärputsch im Juli 2023 Abstand von seinen westlichen Partnern genommen. Stattdessen setzt das Land, wie auch seine Nachbarn Burkina Faso und Mali, auf eine Partnerschaft mit Russland. Alle drei Länder werden seit Putschen vom Militär regiert. In Mali kämpfen russische Militärs, die seit 2021 als Söldner der Wagner-Gruppe ins Land kamen und wie auch in Niger offiziell als Ausbilder bezeichnet werden, an der Seite der Armee gegen Aufständische. Truppen des Afrikakorps sollen außerdem in Syrien und Libyen eingesetzt worden sein.
Das russische Verteidigungsministerium habe im April in Vorbereitung auf die Offensive mit ziemlicher Sicherheit Einheiten an die ukrainische Grenze verlegt, heißt es in dem Bericht. Der Einsatz des Afrika-Korps in der Ukraine wird als Zeichen gesehen, dass Russland einerseits seine Kontrolle über die Überreste der Wagner-Gruppe festigt und andererseits "seinen Krieg gegen die Ukraine mit Ressourcen verstärkt, die zuvor für Afrika bestimmt waren", so der britische Geheimdienstbericht.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa