Konflikt um Bergkarabach Baerbock: Friede zwischen Aserbaidschan und Armenien möglich
Zuletzt wuchs die Sorge um eine Eskalation des Konflikts zwischen Armenien und Aserbaidschan. Doch Außenministerin Baerbock zeigte sich nun optimistisch.
Deutschland will Aserbaidschan und Armenien nach Aussage von Außenministerin Annalena Baerbock bei ihren Bemühungen um Frieden weiter unterstützen. "Wir glauben, dass Armenien und Aserbaidschan jetzt die Möglichkeit haben, nach Jahren des schmerzhaften Konflikts einen dauerhaften Frieden zu erreichen", sagte die Grünen-Politikerin am Mittwoch in Berlin, wo sie die Außenminister der beiden Länder traf. Die Gespräche fanden in der Villa Borsig, dem Gästehaus des Auswärtigen Amts, statt.
Baerbock sprach von "mutigen Schritten", die beide Länder unternähmen, um die Vergangenheit mit großem Leid und dem Verlust vieler Menschenleben hinter sich zu lassen. Um voranzukommen, brauche es Entschlossenheit, mahnte Baerbock.
Scholz sprach mit beiden Staaten in München
Der armenische Ministerpräsident Nikol Paschinjan und der aserbaidschanische Präsident Ilham Aliyev hätten sich dazu bereiterklärt, die noch bestehenden Probleme ausschließlich mit friedlichen Mitteln zu lösen, fügte die Ministerin hinzu. Deutschland sei entschlossen, die beiden Staaten bei ihren Anstrengungen zu unterstützen, etwa als Gastgeber von Gesprächen wie am Mittwoch und an diesem Donnerstag.
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Den Friedensverhandlungen in Berlin war ein Gespräch von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) mit Paschinjan und Aliyev am Rande der Münchener Sicherheitskonferenz Mitte des Monats vorausgegangen. Baerbock hatte die beiden Länder im November 2023 besucht.
Aserbaidschan und Armenien waren einst Teil der Sowjetunion. Immer wieder flammen Kämpfe zwischen den beiden Staaten auf. Oft ging es dabei um die Konfliktregion Bergkarabach, die Aserbaidschan im vergangenen Herbst komplett erobert hatte. Vor wenigen Wochen kam es im südlichen Grenzgebiet zu Gefechten mit mehreren Toten. Solche Vorfälle schüren bei vielen Armeniern Ängste, Aserbaidschan könnte einen großen Krieg gegen armenisches Kernland planen, um so einen direkten Zugang zur im Süden gelegenen aserbaidschanischen Exklave Nachitschewan zu erzwingen.
- Nachrichtenagentur dpa