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Armenien wirft Aserbaidschan Aggression vor


Nach Eroberung Bergkarabachs
Armenien fürchtet neuen Angriff durch Aserbaidschan

Von dpa
Aktualisiert am 18.11.2023Lesedauer: 1 Min.
Armeniens Premierminister Nikol Paschinjan (Archivbild): Es sei verdächtig, dass Aserbaidschan Armenien offiziell nur noch Westaserbaidschan nenne.Vergrößern des Bildes
Armeniens Premierminister Nikol Paschinjan (Archivbild): Es sei verdächtig, dass Aserbaidschan Armenien offiziell nur noch Westaserbaidschan nenne. (Quelle: ATPImages/Getty Images)

Im September eroberte Aserbaidschan von Armenien die Region Bergkarabach. Der armenische Präsident fürchtet noch mehr Kämpfe. Es habe bereits einen Übergriff gegeben.

Armenien im Südkaukasus hat vor dem Hintergrund des Konflikts um die Region Bergkarabach dem benachbarten Aserbaidschan neue Kriegspläne vorgeworfen. "Uns scheint, dass Vorbereitungen zum Entfachen eines neuen Kriegs, einer neuen militärischen Aggression gegen Armenien laufen", sagte Regierungschef Nikol Paschinjan bei einem Treffen der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in der armenischen Hauptstadt Eriwan. Zuvor hatten das armenische Militär die Verletzung eines Soldaten durch aserbaidschanische Streitkräfte gemeldet.

Das autoritär geführte Aserbaidschan hat die zwischen beiden Ländern umstrittene Region Bergkarabach Ende September nach heftigen Angriffen erobert. Gut 100.000 Einwohner der mehrheitlich armenischstämmigen Bevölkerung sind seither ins Mutterland geflohen. Das Gebiet hatte sich in den 1990er Jahren in einem blutigen Bürgerkrieg mit Hilfe Eriwans von Baku losgelöst.

Streit um Exklave könnte Kriegsgrund bieten

Paschinjan beklagte nun, dass Baku weitere Eroberungen plane. "Sehr verdächtig ist, dass auf offizieller Ebene in Aserbaidschan Armenien Westaserbaidschan genannt wird", sagte er. Hintergrund dürfte der anhaltende Streit um die aserbaidschanische Exklave Nachitschewan sein.

Nachitschewan hat etwa 400.000 Einwohner und grenzt hauptsächlich an den Iran und Armenien. Die Region wurde zu Beginn der Sowjetzeit Aserbaidschan zugeschlagen, wohl auch unter Rücksichtnahme auf türkische Interessen. Aserbaidschan setzt sich seit langem für eine neue Straßen- und Schienenverbindung in seine Enklave ein. Äußerungen aus Baku über die Schaffung eines Korridors können aber auch militärisch verstanden werden.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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