Russische Manipulation? Falsche Todesmeldung platzt in tschechischen Wahlkampf
Die Tschechen entscheiden am Wochenende über ihren Präsidenten. Mitten im Wahlkampf wird der Herausforderer in gefälschten Nachrichten für tot erklärt.
Kurz vor der Stichwahl um das Präsidentenamt in Tschechien ist der Umfragefavorit Petr Pavel in gefälschten E-Mails für tot erklärt worden. In die Angelegenheit schaltete sich am Donnerstag auch die Polizei ein. Der frühere Nato-General Pavel selbst schrieb auf Twitter: "Ja, ich lebe." und sprach von einem "neuen Tiefpunkt" einer Kampagne gegen ihn. Nach einem Bericht des Nachrichtenportals "Seznamzpravy.cz" soll der Absender aus Russland stammen.
Pavels Kontrahent, der populistische Ex-Regierungschef Andrej Babis, verurteilte die Aktion als "abscheulich". Der Milliardär hatte vor wenigen Tagen selbst von anonymen Todesdrohungen berichtet. Im Wahlkampf, in dem es vor allem um den Ukraine-Krieg ging, versuchte Babis, Pavel als Kriegstreiber darzustellen. Sein Kontrahent verteidigte die Hilfe für das von Russland angegriffene Land.
Rund 8,3 Millionen Stimmberechtigte sind aufgerufen, an diesem Freitag und Samstag den Nachfolger von Präsident Milos Zeman zu bestimmen. Nach einer Umfrage der Meinungsforschungsagentur Median liegt Pavel mit etwa 58 Prozent klar vorn. Für Babis sprachen sich etwa 42 Prozent der Befragten aus.
- Nachrichtenagentur dpa